Heute war wieder so ein Tag, wo ich mich von einem Album extrem genervt fühlte. Ich hörte mir ein neues Album auf Qobuz an (den Künstlernamen lasse ich weg, denn der kann ja nichts dafür). Erst war es sehr involvierend. Die Bühne ging weit über die Lautsprecher hinaus. Aber irgendwie schlechte Instrumententrennung, irgendein Mischmasch. Und dann fiel es mir auf: die Schärfen im Klang. Da gehe ich gern in den HQPlayer und schau mir den Apod-Zähler an: 1.384.
Fehler im Tonstudio
Abhängig von den ADC / Mastering-Werkzeugen im Tonstudio kann es zu digitalen Aufnahmefehlern kommen. Um diese Fehler auszubügeln gibt es Apodisierungsfilter, welche die Impulsantwort des ursprünglichen Dezimationsfilters durch einen anderen zu ersetzt. Dies ermöglicht das Ändern des Zeit- und Frequenzbereichsverhaltens des ursprünglichen Filters. Apodisierende Filter sind für Reedbook-/CD-Formate (44.1/48kHz) wegen der niedrig liegenden Nyquist-Rate am wichtigsten.
Apodisierungserkennung im HQPlayer
Bei PCM-Quellinhalten kann der HQPlayer erkennen, ob ein Apodisierungsfilter erforderlich ist. Jedes Mal, wenn ein solches Ereignis im Quellinhalt erkannt wird, erhöht sich der Zähler. Wenn ein solcher Inhalt erkannt wird, insbesondere bei höheren Zählwerten, wird die Verwendung eines Apodisierungsfilters empfohlen. Diese Erkennung ist nicht absolut, kann aber als Richtlinie dienen, um zu entscheiden, wann ein nicht-apodisierender Filter nicht verwendet werden sollte. Es schadet nicht, einen apodisierenden Filter für Inhalte zu verwenden, die ihn nicht benötigen. Es ist jedoch schädlich, einen nicht-apodisierenden Filter für Inhalte zu verwenden, die einen solchen benötigen würden. Schau auch bei den Audio PC Grundlagen HQPlayer Filtereigenschaften.
Den Apodisierungszähler im HQPlayer als Indikator für schlechte Aufnahmen
Jedesmal wenn mich ein Titel wegen digitaler Schärfen nervte, bekam ich es mit dem Apodisierungszähler bestätigt. Wir reden dann von Zählwerten oberhalb des dreistelligen Bereichs. Der verwendete Filter poly-sinc-xtr-lp im obigen Beispiel ist kein apodisierender Filter. Mit dem apodisierenden Filter poly-sinc-xtr- short-lp war es deutlich erträglicher, aber nicht wirklich gut. Denn dazu kam noch Loudness War, was ich auch am Limitzähler = 5 bemerkte. Normalerweise zeigt bei mir der Limiter nichts an, da ich ein Gain von -4dB eingestellt habe. Ausreichend um Clipping zu vermeiden. Nicht so bei dieser Aufnahme.
Zusammenfassung
Manchmal ist man sich ja unsicher, ob es nur an der eigenen Tagesform liegt, wenn einem die Aufnahme nicht gefällt. Mit dem Apodisierungszähler im HQPlayer hast du einen einfachen Indikator zur Hand, das Gehörte zu validieren. Wenn dir die Musik trotzdem gefällt verwende einen apodisierenden Filter.