Audio PC Software

Wie wäre es unkompliziert auf dem Tablet-PC, Smartphone oder Laptop die Musik steuern zu können, ohne den eigentlichen Audio PC bedienen zu müssen? Unten abgebildet ist zum Beispiel die Software Roon, mit der das möglich ist.

Damit der Music Player ausgeführt werden kann, muss im Audio PC ein Betriebssystem installiert sein. Typische Betriebssysteme sind Linux, macOS oder Windows. Die Betriebssysteme müssen erst für die Musikwiedergabe optimiert werden. Es gibt auch Music Player, die ihr eigenes Betriebssystem mitbringen, wie zum Beispiel Roon ROCK, HQPlayer Embedded Image oder EUPHONY.

Im Office PC werkeln im Betriebssystem (OS – Operating System) viele nicht audiophile Programme, die zu allem Überfluss ihre Priorisierung im Netzwerkdatenverkehr durchsetzen wollen. Das Betriebssystem eines Audio PCs ist auf die musikalischen Belange reduziert und optimiert.

Optimiertes Betriebssystem

Im Bild sind ein Ausschnitt des HQPlayers und darunter der Task Manager des mit AudiophileOptimizer optimierten Windows 10 Pro Betriebssystems zu sehen. Im Audio PC siehst du dieses Bild normalerweise nicht, da alles im Hintergrund automatisch läuft.

HQPlayer

Der HQPlayer bietet viele auswählbare hochqualitative Upsampling- und Downsampling-Algorithmen sowie auswählbare Dither-, Noise Shaping- und Modulator-Algorithmen. Alle modernen DACs verwenden Oversampling und Delta-Sigma-Modulation, jedoch sind die Hardware-Implementierungen mehr oder weniger ressourcenbeschränkt. Oversampling und Delta-Sigma-Modulation können mit höherer Qualität durchgeführt werden, indem die in modernen PCs verfügbare enorme Rechenleistung genutzt wird. 

  • A) Für die digitale Raumklangkorrektur können hochwertige Faltungsalgorithmen, zum Beispiel von Acourate, eingebunden werden. Dies ermöglicht Raummoden, zum Beispiel dröhnende Bässe, zu korrigieren und bei den Lautsprecherchassis die Sprungantwort und die Kohärenz zu verbessern.
  • B) Für die komfortable Bedienung kann die Software Roon verwendet werden.
  • C) Hier werden die verwendeten Umwandlungsformate (PCM oder DSD), die Filter und die DSD Modulatoren oder Dither (Shaper) angezeigt.
  • D) Es wird angezeigt, wie eine CD mit 44.1kHz/16Bit umgewandelt wird in DSD 256 x 48/1Bit.
  • E) In diesem Beispiel wurde die digitale Lautstärkeregelung ohne Vorverstärker umgesetzt. Die Nachteile einer analogen Lautstärkeregelung wie zum Beispiel Kanalungleichheiten, Kanalübersprechen und Rauschen werden dadurch umgangen.

Betriebssystem am Beispiel Windows 10 Pro

Damit ein rechenintensiver Renderer wie der HQPlayer störungsfrei in höchster Qualität die Audiodaten an den DAC weitergeben kann, muss das Betriebssystem optimiert werden.

  1. Die Bezeichnung der verbauten CPU gibt erste Anhaltspunkte für die Leistungsfähigkeit.
  2. Die durchschnittliche Auslastung der Kerne in Prozent im laufenden Betrieb. Die Auslastung soll für Audio deutlich unter 50% bleiben, damit ein stressfreier CPU-Betrieb möglich ist.
  3. Die Taktfrequenz der CPU. Im Beispiel liegt die Basisgeschwindigkeit mit 3,60GHz niedriger. Diese CPU wird somit im Overclocking mit 4,07GHz betrieben. Eine hohe Taktfrequenz von mindestens 4GHz wird zum Beispiel für die EC-Modulatoren des HQPlayers benötigt.
  4. Die CPU hat originär 8 Kerne. Mit Hyperthreading können die logischen Prozessoren verdoppelt werden. Die Rechenleistung wird damit nicht verdoppelt. Dafür werden die Rechenoperationen parallelisiert und damit beschleunigt.
  5. Die laufenden Prozesse sollen für die Musikwiedergabe minimiert sein. Ein voll installiertes Windows 10 Pro kann über 200 Prozesse im Betrieb haben. Bei der Prozessminimierung ist immer auf das Gesamtsystem zu achten. Wenig Prozesse sind nicht automatisch mit gutem Klang gleichzusetzen.
  6. Für die Musikwiedergabe soll ein ausreichend großer Arbeitsspeicher (RAM) vorhanden sein. Je mehr auf den Arbeitsspeicher ausgelagert wird, desto weniger muss auf den deutlich langsameren Datenträger zurückgegriffen werden. Mit spezieller Software ist ein überwiegender Betrieb im RAM möglich.
  7. Der Datenträger ist in einem Audio PC idealerweise eine lautlose SSD. Besonders bewährt haben sich die M.2 SSDs, welche direkt ohne störende Kabel an modernen Mainboards angeschlossen werden können.
  8. Die Ethernet-Verbindung soll von einer sehr guten Qualität sein. Der dazugehörige Netzwerkadapter (Treiber) ist ebenfalls zu optimieren.