Technische Daten
Für den technischen Vergleich eignen sich einige Kennzahlen zur CPU.
| CPU | Ultra 9-285K Arrow Lake | i9-14900K Raptor-Lake-Refresh | i9-13900K Raptor-Lake | i9-12900K Alder-Lake | i9-9900K Coffee-Lake-Refresh |
| Sockel | FCLGA1851 | FCLGA1700 | FCLGA1700 | FCLGA1700 | FCLGA1151 |
| Herstellung | TSMC 3 nm | Intel 7 (10 nm) | Intel 7 (10 nm) | Intel 7 (10 nm) | 14 nm |
| Basistakt P-Core | 3,7 GHz | 3,2 GHz | 3,0 GHz | 3,2 GHz | 3,6 GHz |
| Turbo | Bis zu 5,7 GHz | Bis zu 6,0 GHz | Bis zu 5,8 GHz | Bis zu 5,2 GHz | Bis zu 5,0 GHz |
| Cores | 24 (8P + 16E) 24 Threads | 24 (8P + 16E) 32 Threads | 24 (8P + 16E) 32 Threads | 16 (8P + 8E) 24 Threads | 8 (8P) 16 Threads |
| Cache | L2: 40,0 MB L3: 36 MB | L2: 32,0 MB L3: 36 MB | L2: 32,0 MB L3: 36 MB | L2: 6,0 MB L3: 30 MB | L2: 1,0 MB L3: 16 MB |
| Max. Temperatur | 105°C | 100°C | 100°C | 100°C | 100°C |
| Produktion ab | 4. Quartal 2024 | 4. Quartal 2023 | 3. Quartal 2022 | 4. Quartal 2021 | 4. Quartal 2018 |
Alle Angaben ohne Gewähr
Sockel
Bei den Arrow Lake Prozessoren gibt es einen neuen LGA 1851-Sockel. Dieser hat 151 Pins mehr als der LGA 1700-Sockel und fällt etwas größer aus. Hier ist die Anschaffung neuer Motherboards unumgänglich.
Herstellung oder Fertigungsprozess
Die Transistordichte auf den Prozessoren wird immer weiter erhöht, um die CPUs effizenter und leistungsfähiger zu machen. Dadurch werden die Abstände der Transistoren kleiner, welches eine hohe technologische Herausforderung bei der Chipproduktion darstellt.
Die Hersteller versuchen sich hier zu übertreffen. Das führt zu dem Nanometer-Rennen: Intel führt neue Node-Namen wie „Intel 7“ und „Intel 4“ ein – ComputerBase. Die neuen Bezeichnungen lehnen sich damit an Samsung und TSMC an, die Chips gemäß der eigenen Klassifizierung in 7 und 5 nm fertigen und auf dem Weg zu 3 nm sind. Intel selbst will den Begriff Nanometer weglassen und nur noch Namen wie „Intel 7“ (10 nm) vergeben. Denn laut Intel stimme der Begriff hinsichtlich der Gate-Länge, auf die die ursprüngliche Bezeichnung abzielte, schon seit dem Jahr 1997 nicht mehr.
Nur ist es aktuell so, dass Intel bei der Herstellung auf TSMC zurückgreifen musste. Mit 3 nm ist hier ein deutlicher Sprung gelungen.
Basistakt
Der Basistakt, bzw. die Grundtaktfrequenz hat sich bei den P-Cores erhöht.
Turbo-Geschwindigkeit
Der maximale Turbo wurde jedoch gegenüber den Vorgängermodellen gesenkt. Hier ist es wichtig zu wissen, dass der fis Audio PC maximal auf 4,4 GHz je nach Stromversorgung und Einsatzzweck getaktet wird. Es sind daher viele Reserven vorhanden, was für eine CPU immer gut ist.
Cores
Wie bei den Vorgängern gibt es P-Cores (Performance Cores) für die anspruchsvollen Aufgaben und die E-Cores (Efficient Cores) für leichtere Aufgaben. Interessant ist, dass sich die Anzahl der Threads von 32 auf 24 reduziert hat. Das liegt am fehlenden Hyper-Threading der P-Cores.
Hyper-Threading hat zwar noch nie die Rechenpower erhöht, dafür aber mehr parallele Berechnungen ermöglicht. Ein P-Core wurde dabei virtuell in zwei Kerne aufgeteilt.
Der HQPlayer verwendet die P-Cores für die Modulatoren. Und zwar je einen pro Kanal. Für Stereo sind es also zwei P-Cores. Der HQPlayer ermöglicht seit kurzem, die E-Cores für die Filter zu verwenden. Leistungsstärkere E-Cores wie in der neueren Generation können hier also nützlich sein.
Cache
Der Cache ist ein Zwischenspeicher für die jeweiligen Cores. Der L3 Cache wird mit allen Cores der CPU geteilt und der L2 Cache ist direkt dem jeweiligen Core zugeordnet. Je höher der Cache ausfällt, desto geringer sind die Latenzen. Hier hat sich der L2 Cache leicht erhöht.
Max. Temperatur
Intels Prozessoren waren schon immer Resistent gegenüber hohen Temperaturen. Hier hat sich der Spielraum um 5°C auf 105°C erhöht. Die fis Audio PCs werden grundsätzlich bei 95°C abgeregelt, weil wir die Komponenten nie bis zum Anschlag ausreizen.
Latenzen
Latenz bedeutet zeitliche Verzögerung. Latenzen sind überall vorhanden. In der Musikproduktion sind niedrige Latenzen wichtig. Wenn ein Musiker die Instrumente der anderen zu spät hört, hat das natürlich Auswirkungen.
Schall breitet sich mit einer Geschwindigkeit von 343,2 Metern pro Sekunde (in trockener Luft von 20 °C) aus, was einer Latenz von rund 2,9 Millisekunden (ms) pro Meter entspricht. Für die meisten Musikerinnen und Musiker sind Latenzzeiten unter 5 ms in Ordnung und zwischen 5 und 15 ms noch akzeptabel. Ab 20 ms wirkt es sich sehr störend aus.
Für den fis Audio PC sind jedoch andere Latenzen wichtig. Relevant sind die Latenzen auf OS-/Prozessebene!
Störende Latenzen liegen im Datenstrom und in der Datenverarbeitung des Audio PCs begründet. Beim Rendern von Audiosignalen (z. B. von Flac in PCM oder DSD) und der Übertragung dieser Daten entstehen Latenzen. Sie ergeben sich aus der von der Soft- und Hardware benötigten Zeit, die Daten zu verarbeiten.
Kern-zu-Kern-Latenz
Die Kern-zu-Kern-Latenz (auch Core-to-Core-Latency) beschreibt die Zeitverzögerung, die auftritt, wenn Daten zwischen zwei Prozessorkernen übertragen werden. Diese Latenz wird in Nanosekunden (ns) gemessen und ist ein wichtiger Faktor für die Leistung eines Prozessors.
Folgende Faktoren beeinflussen die Kern-zu-Kern-Latenz:
Die Prozessorarchitektur hat einen großen Einfluss darauf, welche Wege zwischen den Cores zurückzulegen sind.
Die Cache-Architektur mit den Level-1-, Level-2- oder Level-3-Cache und die Speicherhierarchie spielen eine große Rolle. Wenn mehrere Kerne auf den gleichen Cache (z. B. L3-Cache) zugreifen können, ist die Latenz geringer. Je mehr Daten die CPU insgesamt nicht verlassen müssen, sondern im CPU Cache verbleiben, verringern die Latenzen weiter. Deshalb sind CPUs mit möglichst hohen Cache zu bevorzugen.
Die Verbindungen zwischen den Kernen (z. B. Infinity Fabric bei AMD-Prozessoren oder Ringbus bei Intel) beeinflussen die Geschwindigkeit der Datenübertragung.
Grundsätzlich ist eine niedrige Kern-zu-Kern-Latenz zu bevorzugen, weil es die Leistung bei parallel ausgeführten Berechnungen deutlich verbessert.
Ein Beispiel unten im Bild bezieht sich auf den Intel® Core™ i9 Prozessor 14900KS. Die P-Cores sind in den Kernen 0 bis 15 aufgeführt, wobei Hyper-Threading aktiviert ist. Der Direktsprung von Kern zu Kern liegt mit 4,0 ns pro L1-Access in einem sehr niedrigen Bereich. Bei mehreren Kernsprüngen liegen die Latenzen ebenfalls im grünen Bereich bei max. 35 ns. Bei den E-Cores sehen wir ab Core 16 bis 31 im roten Bereich eine leichte Erhöhung zwischen 41 und 49,5 ns innerhalb von vier Kernsprüngen.
Speicherlatenz
Wenn die L1 – L3 Caches der CPU nicht mehr ausreichen, müssen die Daten in den Arbeitsspeicher (RAM) ausgelagert werden. Neben den möglichst geringen Latenzen der Speicherriegel kommt es auch darauf an, wie gut die CPU-Cores mit dem verbauten Arbeitsspeicher kommunizieren können. Hier spielt die Prozessorarchitektur wieder eine große Rolle.