Roon Update
Im November 2023 wurde die neue Softwarearchitektur veröffentlicht:
Diese neue Architektur spiegelt unsere empfohlene Roon-Konfiguration wider – Roon Server und Roon separat laufen zu lassen In Zukunft werden wir Roon Server nicht mehr als eigenständigen Installer fĂĽr Windows und Mac anbieten. Auf diesen Plattformen wird es einen einzigen Roon-Installer geben, der die Roon-Anwendung (zum Auswählen von Musik und Konfigurieren von Roon) und Roon Server fĂĽr Benutzer enthält, die ihren Core unter Windows oder macOS ausfĂĽhren.
Roon 2.0.25 is live! – Roon Software Discussion / Software Release Notes – Roon Labs Community
Einordnung des Updates
Eigentlich ist es ein Zusammenschluss des ursprünglichen Roon Desktops mit dem Roon Server. Beide enthielten den sogenannten Roon Core, also den Rechenknecht. Nur das der Roon Server Headless war und einer Fernsteuerung mit der App Roon Control bedurfte. Der Roon Server in Verbindung mit Roon Control war auch die von Roon empfohlene Konfiguration, um die Hintergrundaktivitäten von der Steuerung zu trennen.
Etwas lästig und verwirrend sind die Namensänderungen der unterschiedlichen Bestandteile. Eingeführt wurde Roon nämlich mit den Komponenten:
- Roon Core: Der Media Server mit DSP.
- Roon Control App: Das User Interface zur Steuerung.
- Roon Output: Der Media Renderer, der die Audiodateien (z. B. FLAC) vom Core empfängt und mit einem geeigneten digitalen Datenstrom (z. B. WAV) an den DAC weiterleitet.
Der Roon Core heiĂźt heute Roon Server, das DSP heiĂźt MUSE. Roon Control App heiĂźt Roon Remote App und Roon Output heiĂźt Audio Devices. Da gefielen mir die alten Bezeichnungen besser.
Es gibt User, die auch am PC Roon bedienen wollen und deshalb Roon Desktop installierten. Der Nachteil: wurde Roon Desktop beendet, war auch mit dem Roon Core Ende Gelände. Das kann mit „einer“ Installationsroutine, welche automatisch „zwei“ Applikationen installiert, nicht mehr passieren.
Der Roon Server wird (auf Wunsch) mit dem Hochfahren des PCs automatisch gestartet und steht sofort fĂĽr Apps auf dem Smartphone oder Tablet zur VerfĂĽgung. Wer auf dem PC Roon steuern möchte, ruft manuell die zweite Applikation mit „Open Roon“ auf. Im Bild unten ist der neue Ordner „Roon“ zu sehen. Es sind 710 MB hinzugekommen.
Probleme bei Taiko Audio
Taiko Audio – High End Music Servers hatte dabei ein hausgemachtes Problem mit dem Roon Update. Hausgemacht deshalb, weil sie den Roon Start mit einem eigenen Dienst „TaikoRoon“ ausfĂĽhrten und hier passten die Variablen nicht mehr zur neuen Version.
Interessanter ist, dass die Taiko Extreme Hörer mit Roon eine Klangverschlechterung feststellten. Die Ursache lag vermutlich an der übermäßigen Menge an Trace- und Debug-Logging-Einträgen, welche Festplattenaktivitäten auslösen. Taiko Audio geht davon aus, dass diese zusätzliche Debug-Protokollierung und -Ablaufverfolgung von den Roon-Entwicklern aktiviert wurde, um Probleme diagnostizieren zu können. Taiko Audio hat sich entschieden einen eigenen Player zu entwickeln, der allerdings nur für eigene Musik Server angeboten wird: XDMS NSM User Feedback – Taiko Audio.
HQPlayer Update
Dieses Update beinhaltete eine wesentliche Neuerung in der Auslastung von CPU Kernen:
| 6. Februar 2024 | HQPlayer 5 Embedded 5.4.1 veröffentlicht. Unterstützung für die Verwendung von E-Cores als Offload Prozessoren. Kleine Korrekturen Verbesserungen. |
Signalyst
Einordnung des Updates
Wir verwenden fĂĽr den fis Audio PC die Flaggship-CPU Intel® Core™ i9-13900K Prozessor. Das ist eine Hybrid CPU mit P-Cores (Performance) und E-Cores (Efficient).
Neben den Performance-Kernen (P-Cores) kommen Effiziente Prozessorkerne (E-Cores) zum Einsatz. Die 24 Kerne verteilen sich auf 8 P-Cores und 16 E-Cores. Mit Hyperthreading der P-Cores, also der Verteilung der Last auf zwei virtuelle Cores, sind insgesamt 32 Threads möglich.
Vor dem Update war es so, dass der HQPlayer die E-Cores nicht nutzte. Deshalb schalteten wir die E-Cores bis auf zwei Kerne ab. Nun können mehr E-Cores für die Filterberechnung herangezogenwerden. Die Anzahl der E-Cores hängt von der Stromversorgung ab. Das ist eine deutliche Verbesserung der CPU-Auslastung.
HQPlayer mit Filter poly-sinc- gauss-halfband
Unten im Bild wird ein 96kHz Titel zu DSD512x48 hochgerechnet. Der Filter poly-sinc- gauss-halfband hat folgende Eigenschaften:
| Linearphasiger Halbband-Gauß- Filter. Leichtes Leck im Nyquist- Bereich, aber extrem hohe Dämpfung. Nur geeignet für Quellenmaterial von höchster Qualität | jede Rate | nicht Apodisierend | jedes Genre | Transients, Timbre, Space |
Per Definition leiten Halbbandfilter die Originaldaten unverändert durch und fügen nur dazwischen neue Samples hinzu. Dies bedeutet auch, dass es keine Fehler in den Quelldaten beheben kann und somit auch alle Fehler originalgetreu reproduziert. Deshalb ist es für 95% der RedBook-Inhalte (44,1kHz/16Bit) nicht geeignet!
Die P-Cores für die Modulatoren (Nr. 1 und 3) müssen die größte Last stemmen. Die Rechenlast der E-Cores (Nr. 17 bis 32) für die Filter ist sehr gering und verteilt sich sehr gleichmäßig auf alle Kerne.
HQPlayer mit Filter sinc-MG
Der Filter sinc-MG hat folgende Eigenschaften:
Gaußscher Konstantzeitfilter mit einer Million Taps bei 16- facher PCM-Ausgangsrate. Extrem hohe Dämpfung. (65536 Umrechnungsverhältnis) | Ratio Integer | nicht Apodisierend | Classical, Jazz, Blues | Transients, Timbre, Space |
Hier werden aufgrund der 1 Million Taps pro Kanal (Stereo) zwei E-Cores deutlich höher belastet als die anderen.
HQPlayer mit Filter poly-sinc- gauss-xl
Der Filter poly-sinc- gauss-xl ist sehr anspruchsvoll:
| Extra langer Gaußscher Polyphasen-Sinc-Filter mit extrem hoher Dämpfung. Optimaler Zeit-Frequenzgang. Bei SDM-Ausgängen erfolgt die Verarbeitung in zwei Stufen mit 16-facher Zwischenrate. | Jede Rate | nicht Apodisierend | Classical, Jazz, Blues | Transients, Timbre, Space |
Hier werden die E-Cores ordentlich in die Mangel genommen. Die Lastverteilung ist dafür sehr gleichmäßig.
Zu den Filtern findest du hier weitere Informationen: Audio PC HQPlayer Filtereigenschaften.