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Die neue fis Audio PC Produktlinie

In eigener Sache: mit den fis Audio PC Produktlinien findest du schnell deine perfekte Lösung für komfortables und hochwertiges Streaming und Upsampling.

fis Audio PC Produktlinien

Wir bieten den fis Audio PC als Komplettpaket mit einem linearen Netzteil und den hochwertigen und handgefertigten PC-Kabel von fis Audio an. Innerhalb der Produktlinien kannst du den für dich passenden fis Audio PC zusammenstellen. Die Produktlinien bauen aufeinander auf.

fis Audio PC | Studio

Die Basis bildet immer der fis Audio PC | Studio. Dieser enthält bereits alles, was du für das Streaming und Upsampling benötigst.

fis Audio PC | Premium

Eine dicke Empfehlung ist unser Solarflare X2522 NIC im Industriestandard mit Glasfaser und niedrigsten Latenzen und Jitter.

fis Audio PC | Reference

Kombiniere den Hochleistungsrechner mit einem rauscharmen Einplatinencomputer mit externer linearer Stromversorgung.

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Wie kann ein USB Isolator von Intona den Klang verbessern?

Einleitung

USB wird von vielen Audiogeräten für die digitale Signalübertragung verwendet. Die Vorteile liegen in der weiten Verbreitung, hohen Standardisierung und der großen Bandbreite, die problemlos PCM1536 und DSD1024 transportieren kann.

Die Nachteile liegen im Paketrauschen, sowie Netzteilrauschen, Erdschleifen und auch in der Mitführung von Stromadern mit 5V DC (Gleichstrom). Störungen können sich im empfindlichen DAC einnisten und dort den analogen Signalpfad demodulieren.

In den Grundlagen sehen wir uns USB in der Theorie an und beleuchten den USB 3.0 SuperSpeed-Isolator 7055-C von Intona im Test.

Grundlagen

USB (Universal Serial Bus)

Der Universal Serial Bus (USB) ist ein Industriestandard von 1996, der vom USB Implementers Forum (USB-IF) entwickelt wurde und den Datenaustausch und die Stromversorgung zwischen vielen Arten von elektronischen Geräten ermöglicht. USB-Anschlüsse werden in unserem Kontext verwendet, um Audioinformationen zwischen Computern, digitalen Audiogeräten und Peripheriegeräten zu übertragen. Ein USB-Anschluss kann dazu verwendet werden, digitale Audiosignale von einem Computer an externe USB-DACs (Digital-Analog-Wandler) oder andere Audiogeräte zu senden.

Isochrone Audiodatenübertragung

Der isochrone Transfer wird zum Beispiel von der USB-Audio-Class benutzt, die bei externen USB-Soundkarten Verwendung findet. Der Unterschied zur asynchronen Übertragung liegt in einem Signal mit konstanten Intervallen. USB sendet Datenpakete in einem Intervall von 125 Mikrosekunden, was einer Übertragungsrate von 8 kHz entspricht. Der zeitliche Abstand zwischen zwei übertragenen Frames ist stets gleich groß. Hierbei bestimmt der DAC die Taktrate und fordert Daten vom Quellgerät an.

Die erforderliche Datenrate ergibt sich aus dem Produkt des Abfrageintervalls und der Größe des Datenpuffers. Hi-Speed-Geräte können bis zu drei Übertragungen je Micro-Frame (125 µs) mit bis zu 1024 Byte ausführen (24.576 kB/s). USB 2.0 bietet eine maximale theoretische Bandbreite von 480 Mbit/s. Die Abtastraten können je nach DAC (Digital-Analog-Wandler) bis zu PCM1536 und DSD1024 gehen.

Bei USB ist die Übertragung mit einer CRC-Prüfsumme gesichert, wird aber bei einem Übertragungsfehler durch die Hardware nicht wiederholt. Daher kommt es bei fehlerhaften Datenübertragungen zum Knistern wie von einer Schallplatte.

Elektrische Spezifikation

USB-Signale werden über eine differentielle Signalisierung auf einem Twisted-Pair-Datenkabel mit einer charakteristischen Impedanz von 90 Ω ± 15 % übertragen. Der High-Speed-Modus (USB 2.0) verwendet ein einzelnes Datenpaar mit den Bezeichnungen D+ und D− im Halbduplex-Modus. Die Signalspannungen betragen von -10 bis 10 mV für niedrige und 360 bis 440 mV für logisch hohen Pegel, um die logische 0 oder 1 elektrisch abbilden zu können.

Im Beispiel unten ist eine Darstellung des USB-Signals (USB 1.1) auf der elektrischen Ebene. Hier liegen die übertragenen Signalpegel bei 0,0 bis 0,3 V für den logischen Tiefpegel und 2,8 bis 3,6 V für den logischen Hochpegel. Es besteht aus den folgenden Feldern: Das Clock Synchronization Byte für die Taktgenerierung, den Typ des Pakets und das Ende des Pakets. Datenpakete enthalten mehr Informationen zwischen dem Typ des Pakets und dem Ende des Pakets, aber das Prinzip lässt sich hier gut darstellen.

USB kodiert Daten mit der NRZI-Zeilencodierung:

  • 0 Bit wird übertragen, indem die Datenleitungen von J nach K oder umgekehrt umgeschaltet werden.
  • 1 Bit wird übertragen, indem die Datenleitungen unverändert bleiben.

Probleme bei USB Datenübertragungen

In der weiteren Betrachtung halten wir fest, dass die Bits über unterschiedliche Spannungszustände elektrisch übertragen werden und daher der Signalweg, wie jeder elektrische Leitungsdurchfluss, dem Rauschen ausgesetzt sind. Elektrisches Rauschen kann die Signalintegrität beeinträchtigen. Bei Störungen kann der USB Controller eventuell nicht mehr zuverlässig zwischen Bit0 und Bit1 unterscheiden. Die Länge von USB-Kabel ist deshalb beschränkt und soll zum Beispiel bei USB 2.0 die 5m nicht überschreiten. Das Rauschen überträgt sich auch auf die angeschlossenen Geräte und kann diese kontaminieren.

Wenn Signalverluste auftreten, macht sich das meist über Knistern wie bei einer Schallplatte bemerkbar. Bei gravierenden Problemen kommt es zu Dropouts.

Das Rauschen und Erdschleifen können sich auch im angeschlossenen Gerät negativ bemerkbar machen.

Test Intona USB 3.0 SuperSpeed-Isolator 7055-C

Die deutsche Firma Intona Technology GmbH ist ein Spezialist für USB-Isolatoren und seit fast zwei Jahrzehnten unter anderem für die Medizintechnik und Luftfahrtindustrie tätig, die extrem störungsunempfindliche Verbindungen benötigen.

Technische Merkmale

Der USB 3.0 SuperSpeed-Isolator 7055-C von Intona hat eine rein analog gestaltete USB 3.0-Isolation und wurde für Audio- und Videoanwendungen entwickelt. Im Bild unten geht es rechts mit einem USB 3.x B-Typ-Anschluss in den Isolator rein und links geht es per USB 2.0 Hi-Speed Kabel galvanisch isoliert wieder raus.

Generell benötigt der Isolator keine separate Stromversorgung, sondern wird über USB mit 5V versorgt. Die galvanisch isolierte Seite kann über eine externe Stromversorgung mit bis zu 2000mA für energiehungrige Geräte per Micro-USB (aux) mit Strom versorgt werden. Ansonsten stellt der USB 2.0 Ausgang die 5V mit 900mA zur Verfügung. Wenn ein externes Netzteil über „aux“ angeschlossen wird, schaltet der Isolator automatisch auf diese Stromversorgung um.

Der Isolator verhält sich für Host und Gerät transparent, das heißt es wird nicht als zusätzliches Gerät wahrgenommen und es werden keine Treiber benötigt. Es gibt keine Bandbreitenbeschränkung, so dass uneingeschränkt die USB-Spezifikationen gelten. Die Kontakte der Anschlussterminals sind mit Gold beschichtet.

Technische Merkmale vom Hersteller (Auswahl):

  • Output Noise RMS measured: 20kHz = 0.9μV | 80kHz = 1.6μV | 500kHz = 8.5μV
  • Powered by USB host device; internal DC/DC converter for isolated side
  • Gehäuse: 120 x 30 x 70 mm
  • Gewicht: 300 g

Das folgende Bild zeigt, wie klein der Isolator ist. Dieser steht auf den ohnehin nicht großen DAC 200 von T+A.

Messungen

Die Messungen zeigen im ersten Bild unten die vom Hostcomputer ausgehenden Geräusche ohne Isolator und im zweiten Bild die Rauschunterdrückung mit einem Intona Isolator.

Teardown

Bei technischen Geräten halte ich eine Sicht auf das Innere für wesentlich. Auch ohne technische Ausbildung lassen sich einige Rückschlüsse ziehen. Liegt zum Beispiel ein sauberes Design vor? Sind vorhandene Kabel entsprechend auf die benötigte Länge gekürzt oder liegen sie kreuz und quer im Gehäuse? Sind die Anschlüsse alle sauber verlötet? Nicht ohne Grund liefern wir den fis Audio PC immer mit Acrylglas aus, der den klaren inneren Aufbau zeigt.

Der USB 3.0 SuperSpeed-Isolator 7055-C von Intona ist ein Musterbeispiel für ein sehr gutes und robustes Industriedesign. Es ist kabellos nach dem Motto: das beste Kabel ist kein Kabel. Im Bild unten ist die Trennung der jeweiligen Platinen für den Eingang (rechts) und den galvanisch isolierten Ausgang (links) zu erkennen. Die Anschlüsse sind sauber verlötet. Alle Bauteile machen einen wertigen Eindruck. Für die Isolation wird unter anderem der hochwertige Coilcraft Power Transformer DA2303-AL verwendet. Bauteile von Coilcraft findest du zum Beispiel auch im Taiko Audio DC DC-ATX.

Intona USB Kabel

Für den Test habe ich mir USB-Kabel von Intona besorgt.

Intona USB 3.0 SuperSpeed-Kabel 4053-X

Das industrielle USB 3.0 SuperSpeed-Kabel 4053-X hat einen Typ-A-Anschluss für den Audio-PC und einen USB 3.x B-Typ-Anschluss für die Verbindung zum Isolator. USB 3 B-Typ-Anschlüsse gelten als besonders robust und dieser Stecker rastet sauber in den Intona Isolator ein.

Technische Merkmale vom Hersteller:

  • Maximale Sicherheit zur Vermeidung von ESD, RFI und EMI durch Aufbringen von drei Abschirmschichten
  • Innere Abschirmung durch dicht verklebte Aluminiumfolie
  • Zentrale Abschirmung – geflochtener Draht aus verzinnten Kupferfilamenten
  • Äußere Abschirmung aus spiralförmig gewickelter Edelstahlhülse
  • Zuverlässige und stabile Stromversorgungskabel für jedes externe Gerät
  • Stärkere Stromleitungen im Vergleich zu anderen Kabeln
  • Vergoldete Steckverbinder
  • Außenhülle aus Edelstahl
  • Individuell getestet

Intona USB 2.0 Hi-Speed-Kabel 4053

Die Verbindung zwischen dem Isolator und dem DAC habe ich mit dem besonders hochwertigen und kurzen 0,2m USB 2.0 Hi-Speed-Kabel 4053 realisiert. Je kürzer die Verbindung zum DAC ist, desto störungsfreier bleibt die Leitung. Mit diesem Kabel legt Intona Wert auf die Impedanzkontinuität über die gesamte Kabellänge für eine höchstmögliche Signaltreue. Überall dort, wo sich die Impedanz ändert, wird Energie reflektiert. Wenn diese zurückkehrenden Energiereflexionen auf andere Unvollkommenheiten treffen, wird ein Teil des Signals in die ursprüngliche Richtung zurückkehren und mehrere Echos erzeugen. Diese Echos erreichen den Empfänger in unterschiedlichen Zeitabständen und machen es für den Empfänger sehr schwierig, die Datenwerte im Signal fehlerfrei zu erkennen.

Technische Merkmale vom Hersteller:

  • Maximale Sicherheit zur Vermeidung von ESD, RFI und EMI durch Aufbringen von 2 Abschirmschichten
  • Innere Abschirmung durch ein synthetisches / metallisches Laminat plus Geflecht
  • Zusätzliche äußere Abschirmung – geflochtener Draht aus verzinnten Kupferfilamenten
  • Viel stärkere Stromleitungen im Vergleich zu anderen Kabeln
  • Leiter aus sauerstofffreiem Kupfer (OFC) für beste Leitfähigkeit
  • 24 Karat vergoldete Steckverbinder
  • Nullwiderstand und hochleitfähiger Materialanspruch für die Stecker
  • CNC-gefräste Steckergehäuse aus massivem Vollaluminium
  • Zwischen-Kabelhülse aus Polyurethan bietet eine extrem hohe Stabilität und verhindert ein Einknicken
  • Außenhülle aus ultrafeinem verzinntem Kupfer
  • Individuelle Messung des Kabels mit einem Vector Network Analyzer

Klangeindruck

Der T+A DAC 200 nutzt Digital Isolators von Silicon Labs zur galvanischen Trennung der Analogsektion vom Digitalteil. Entsprechend gering war meine Erwartungshaltung an die Wirksamkeit des USB 3.0 SuperSpeed-Isolator 7055-C von Intona. Allerdings gab es schon einen ersten Hinweis vom Entwickler des HQPlayers Jussi Laako:

Mit dem T+A DAC 200 verwende ich Intona 7054 und es macht eine messbare Verbesserung. Und mit dem T+A HA 200 verwende ich den 7055-C und auch dort macht er eine messbare Verbesserung. Darüber hinaus verwende ich mit dem Accuphase DAC-60 Intona 7054 und es macht auch dort eine große messbare Verbesserung. Bei Marantz SA-12SE verwende ich auch 7054, aber dort ist der Unterschied kleiner, aber immer noch wert.

Quelle: https://community.roonlabs.com/t/best-native-dsd-dacs-for-use-with-hqplayer/132298/2214

Test mit USB-Anschluss am Motherboard

Die USB-Anschlüsse auf dem MSI MEG Z690 UNIFY sind nicht für Audio optimiert. Dementsprechend bescheiden hört es sich ohne Isolator an. Mit dem Isolator ist die Klangverbesserung substanziell. Der Bass geht tiefer und ist vielschichtiger, die Bühne öffnet sich und insgesamt wirkt das Klangbild homogener. Stimmen verlieren jegliche Schärfe.

Test mit  HQPlayer NAA über NanoPi NEO3

Der Sender ist bei mir ein NanoPi NEO3 mit dem rauscharmen linearen Netzteil FARAD Super3, siehe Newsletter: fis Audio PC mit isolierten NanoPi NEO3 als rauscharmen Endpunkt. Diese Verbindung bringt bereits eine ganz andere Klangqualität, als USB über das Motherboard.

Wird diese Verbindung mit dem Intona Isolator ergänzt, ergibt sich eine ganz neue Plastizität und Raumfüllung der Musik. Eine noch bessere Instrumententrennung. Die Veränderung ist zwar nicht so drastisch, wie bei USB über das Motherboard und Isolator, aber in jedem Fall sofort hörbar.

Wenn ich rein subjektiv den Klang mit Prozentzahlen bewerte, ergibt sich folgendes Bild:

  • USB Motherboard = 100% (Ausgangswert)
  • USB Motherboard + Intona Isolator = 150%
  • USB NanoPi NEO3 = 170%
  • USB NanoPi NEO3 + Intona Isolator = 200%

Zusammenfassung

Bei USB (Universal Serial Bus) handelt es sich um eine isochrone Audiodatenübertragung. USB sendet dabei Datenpakete in einem Intervall von 125 Mikrosekunden, was einer Übertragungsrate von 8 kHz entspricht. Die Taktung gibt der DAC vor. Die Daten mit Bit0 und Bit1 werden elektrisch über verschiedene Spannungszustände abgebildet. Deshalb gibt es immer Rauschen auf der Leitung und Leckströme können sich über die Masseverbindung in die angeschlossenen Geräte einnisten.

Signalstörungen können sich mit Knistern oder Dropouts bemerkbar machen. Diffiziler, da nicht sofort als Störung bemerkbar, sind das Rauschen und die Leckströme, die den analogen Teil des DACs verunreinigen können. Bei dem Isolator geht es in erster Linie um die galvanische Trennung dieser Störungen und nicht um die Bitperfekte Datenübertragung, welche über die Prüfsummenprotokolle sowieso gewährleistet ist.

Intona USB 3.0 SuperSpeed-Isolator 7055-C hat ein klares und robustes Industriedesign mit hochwertigen Bauteilen. Messungen bestätigen die Wirksamkeit des Isolators. Die USB Kabel von Intona sorgen für eine störungsfreie Signalübertragung. Dabei legt Intona großen Wert auf die Abschirmung und die Einhaltung der Impedanz über die gesamte Kabellänge.

Im klanglichen Test werden die Bassqualitäten und die Bühne deutlich verbessert. Die Musik fließt plastischer. Instrumente werden hervorragend getrennt und sind besser lokalisierbar. Stimmen werden ohne Schärfen präsentiert.


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Alle Informationen, die du unter Grigg Audio Solutions findest, wurden nach besten Wissen und Gewissen sorgfältig recherchiert und mit Quellenangaben belegt. Irrtümer sind jedoch nie auszuschließen. Wenn du die Informationen für eigene Nachbauten oder Softwareeinstellungen verwendest, machst du das immer auf eigene Gefahr.


Offenlegung finanzieller Interessen

Grigg Audio Solutions bietet Lösungen für die digitale Musikwiedergabe an. Aufgrund der Vielzahl von Lösungswegen und unterschiedlichen Zielbilder kann nur eine bestimmte Auswahl der Hardware und der Software vorgestellt und besprochen werden. Grigg Audio Solutions ist ein gewinnorientiertes Einzelunternehmen. Auch wenn Grigg Audio Solutions Wert auf eine faire ausgewogene Informationsweitergabe legt, soll jeder Leser aus Transparenzgründen wissen, wo die Berichte finanzielle Interessen berühren können.

Damit du die Berichte besser einschätzen kannst, machen wir dich auf die Marken aufmerksam, mit denen Grigg Audio Solutions in Geschäftsverbindung steht:

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Eine Grafikkarte für Audio nutzen

Einleitung

Von einem Leser wurde ich gebeten einen Beitrag zur Nutzung einer Grafikkarte für Audio zu schreiben. Das hört sich erstmal eigenartig an, weil die Grafikkarte primär die Aufgabe hat, einen Bildschirm anzutreiben. Tatsächlich können moderne Grafikkarten zum Beispiel für das Schürfen von Bitcoin oder für die Nutzung künstlicher Intelligenz verwendet werden oden eben für das Upsampling von Audiodateien mit dem HQPlayer.

In den Grundlagen sehen wir uns die benötigte IT-Architektur und Beispiel-Grafikkarten an und im Praxisteil die mögliche Nutzung mit dem HQPlayer. Aber ich werde auch eine Alternative vorstellen.

Grundlagen

CUDA (Compute Unified Device Architecture)

CUDA ist eine parallele Rechenplattform und Programmierschnittstelle (API), die von NVIDIA entwickelt wurde, um die Rechenleistung von GPUs (Graphics Processing Unit) für allgemeine Berechnungen (nicht nur Grafikverarbeitung) zu nutzen. Die IT-Architektur ermöglicht eine massive Parallelverarbeitung. Denn die GPUs (Graphics Processing Units) bestehen aus einer großen Anzahl kleiner, effizienter Recheneinheiten, die viele Berechnungen gleichzeitig durchführen können.

CUDA nutzt diese Architektur, um Berechnungen parallel auszuführen, im Gegensatz zu CPUs (Central Processing Units), die auf weniger Kerne setzen. Typische Anwendungsbereiche sind:
• Wissenschaftliche Berechnungen
• Maschinelles Lernen und KI
• Bild- und Videobearbeitung
• Finanzmodelle
• Simulation und Rendering

Beispiel-Grafikkarten

Aufgrund der Systemarchitektur kommen meines Wissens nur Grafikkarten von NVIDEA in Frage. Grafikkarten benötigen sehr viel Strom, sind meist sehr groß und müssen in der Regel aktiv gekühlt werden. Die unten genannten Grafikkarten wurden von Jussi Lako erwähnt, dem Schöpfer des HQPlayers.

NVIDIA RTX 4500

Die NVIDIA RTX™ 4500 Ada Generation, basierend auf der NVIDIA Ada Lovelace Architektur, kombiniert 60 RT-Cores der dritten Generation, 240 Tensor-Cores der vierten Generation und 7.680 CUDA® Recheneinheiten. Der GPU-Speicher hat auskömmliche 24 GB GDDR6 mit Error Correction Code (ECC).

Es stehen vier DisplayPorts 1.4a zur Verfügung. Die max. Leistungsaufnahme beträgt 210W. Es wird ein Steckplatz 16x PCIe der 4. Generation als Dual Slot im Full Height Profil benötigt. Die Kühlung erfolgt aktiv.

Quelle: https://www.nvidia.com/de-de/design-visualization/rtx-4500/

NVIDIA L4 Tensor Core GPU

Eine interessante Alternative ist die industrielle NVIDIA L4 Tensor Core GPU, welche gleich ganz auf Bildschirmanschlüsse verzichtet und einen geringeren Platzbedarf hat.

Die PCIe-Karte mit Low Profil und halber Länge benötigt einen Steckplatz mit x16 PCIe Gen4-Konnektivität. Der Grafikspeicher liegt bei 24 GB GDDR6. Die maximale Leistungsaufnahme beträgt 72 W. Es handelt sich um eine passiv gekühlte Karte mit einem thermischen Design, die für den Betrieb allerdings einen Systemluftstrom (Gehäuselüfter) benötigt.

Quelle: https://www.nvidia.com/de-de/data-center/l4/

Ein Zitat von Jussi Lako:

Scheint in der Leistung irgendwo zwischen RTX 4000 und 4500 zu landen. Näher an RTX 4000 als 4500 und bietet 75 % der Leistung von 4500.

Quelle: https://audiophilestyle.com/forums/topic/26752-best-nvidia-cuda-card-for-hqplayer/page/14/#findComment-1298964

GeForce-RTX-50-Serie

Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern. Am 6. Januar wird NVIDIA auf der CES eine Keynote halten, auf der die GeForce-RTX-50-Serie vorgestellt wird.

Filter im HQPlayer

Bei einer CD (44,1 kHz) darf der hörbare Bereich nur bis maximal 22,05 kHz gehen. Grundlage ist das Nyquist-Shannon-Abtasttheorem, welches nur die halbe Abtastrate (Nyquist-Frequenz) berücksichtigen soll. Wird das Abtasttheorem durch eine zu niedrige Abtastrate verletzt, so werden Frequenzanteile, die ursprünglich höher als die halbe Abtastrate waren, als niedrigere Frequenzen interpretiert, da für sie eine Unterabtastung stattfindet. Dieses unerwünschte Phänomen wird Alias-Effekt genannt. Diese sogenannten Spiegelfrequenzen sollen durch Filter ausgesperrt werden, weshalb dieses Filter oft auch Antialiasing-Filter genannt werden. Der HQPlayer bietet sehr hochwertige Filter an, die je nach Ausgestaltung sehr viel Rechenleistung und Arbeitsspeicher benötigen.

Filter werden aber auch bei der digitalen Raum- und Lautsprecherkorrektur verwendet. Hierbei handelt es sich um sogenannte Faltungsfilter (Convolution).

Ein weiterer Filter stellt die sogenannte DAC-Korrektur dar. Diese Korrekturen gibt es nur für DACs, die HQPlayer vorher gemessen hat. Die Liste erweitert sich beständig.

Die DAC-Korrektur wird wie ein Filter eingebunden und erhöht entsprechend die Anforderung an den Audio PC. Inklusive Convolution ergibt sich so eine doppelte Rechenlast. Womit ich gut zum eigentlichen Thema überleiten kann.

CUDA für die Auslagerung von Filtern verwenden

CUDA Offload kann eine nVidia GPU nutzen, um die Verarbeitung teilweise von CPU zu GPU zu entladen. CUDA Offload erfordert eine nVidia-GPU mit minimaler Rechenleistungsstufe 5.2, 2 GB Grafik-RAM und den neuesten offiziellen nVidia-Treibern. Wenn Offload aktiviert ist und eine geeignete GPU verfügbar ist, wird die Nachricht über das Ausladen kurz zu Beginn der Wiedergabe jeder Spur angezeigt. Wenn CUDA Offload aktiviert ist, sollte auch Multicore DSP aktiviert oder bei der automatischen Einstellung belassen werden, um die beste Leistung zu erzielen. Wenn die CUDA-Offload-Checkbox ausgegraut ist, werden nur Faltungsalgorithmen auf die GPU ausgelagert.

Neu ist, dass die Arbeitslast auf zwei separate GPUs aufgeteilt werden kann. Dieselbe oder eine andere GPU kann separat für die Durchführung von Filtern und anderen DSP-Aufgaben sowie für die Faltung und andere große Operationen ausgewählt werden.

Wichtig ist hierbei, dass die GPU schnell genug ist, um mit der CPU mithalten zu können. Sonst kommt es zu Aussetzern. Bei langen Filtern ist außerdem ein ausreichend großer Grafikspeicher erforderlich, der idealerweise bei mindestens 16GB liegt.

Die Modulatoren für die Umrechnung in DSD laufen immer über die CPU.

Die Alternative: E-Cores für die Auslagerung von Filtern verwenden

Dabei werden die P-Cores (Performance Cores) für die anspruchsvollen Aufgaben und die E-Cores (Efficient Cores) für leichtere Aufgaben verwendet. Der HQPlayer verwendet die P-Cores für die Modulatoren. Und zwar je einen pro Kanal. Für Stereo sind es also zwei P-Cores. Der HQPlayer ermöglicht seit kurzem, die E-Cores für die Filter zu verwenden.

Unten im Bild werden zwei P-Cores mit 4GHz Taktfrequenz für die Modulatoren und insgesamt 16 E-Cores mit 3GHz für die Filter verwendet. Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt bei niedrigen 45A, welches mit einer GPU niemals zu realisieren wäre.

Zusammenfassung

Die Nutzung von CUDA für die digitale Signalverarbeitung ist eine feine Sache für denjenigen, der sowieso einen Gaming-Rechner mit einer leistungsfähigen Grafikkarte im Einsatz hat. Dieser Rechner soll in einem separaten Raum stehen, damit die Lüfter nicht stören. Mit HQPlayers NAA kann dann zum Beispiel auf einen rauscharmen Endpunkt gestreamt werden.

Für den fis Audio PC, der komplett lüfterlos ist, ist CUDA kein geeignetes Konzept. Allein der hohe Stromverbrauch macht die rauscharme Stromversorgung mit einem linearen Netzteil unmöglich.

Aufgrund der in allen fis Audio PCs genutzten Hochleistungs-CPUs ist CUDA allerdings auch nicht notwendig, da die E-Cores für die Auslagerung der Filter verwendet werden können.


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Offenlegung finanzieller Interessen

Grigg Audio Solutions bietet Lösungen für die digitale Musikwiedergabe an. Aufgrund der Vielzahl von Lösungswegen und unterschiedlichen Zielbilder kann nur eine bestimmte Auswahl der Hardware und der Software vorgestellt und besprochen werden. Grigg Audio Solutions ist ein gewinnorientiertes Einzelunternehmen. Auch wenn Grigg Audio Solutions Wert auf eine faire ausgewogene Informationsweitergabe legt, soll jeder Leser aus Transparenzgründen wissen, wo die Berichte finanzielle Interessen berühren können.

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Jahresrückblick 2024

Einleitung

Das Beitragsbild zeigt mich in Aktion mit einem Prototyp des fis Audio PCs. Zwei eigene Hörräume wurden 2024 eingerichtet und ermöglichen es mir, Neues auszuprobieren.

Den Jahresrückblick 2024 habe ich in Themen unterteilt. Mit einem Klick auf die Überschrift kommst du zum jeweiligen Newsletter. Hier folgt meine Auswahl der Highlights.


Guter Strom gehört zum guten Ton

Einfach ein Schaltnetzteil an die Steckdose anschließen und Musik hören geht natürlich auch. Wer einen guten Klang haben möchte, muss sich schon etwas mehr Mühe geben. Hier sind meine Anregungen.

FARAD SuperATX

Die Markteinführung hat sich leider verzögert und erfolgt im nächsten Jahr.

Im Test des Prototyps konnte ein Upsampling auf DSD1024 mit leichten Filtern und Modulatoren erreicht werden. Der Klang war traumhaft. Für höhere Anforderungen an die Rechenlast soll es ein SuperATX+ geben.

Für den fis Audio PC ist das FARAD Super10 Netzteil weiter gesetzt, welches auskömmliche 19-24V/10A (rund 200W) zur Verfügung stellt.

Stromarchitektur

Die digitale Datenübertragung findet analog im Stromfluss über verschiedene Spannungszustände statt. Deshalb ist ein geringer Ripple Noise (Welligkeitsrauschen) auf dem Motherboard so wichtig, damit die digitalen Daten zuverlässig zwischen 0 und 1 unterschieden werden können.

Moderne Motherboards sollen über ein effizientes Stromphasendesign verfügen. Für geringe Latenzen eignet sich ein direktes Phasen-Design grundsätzlich besser als ein Phasen-Doppler-Design. Ein mehrlagiges Platinenlayout mit stromfesten Leiterbahnen und stabilen Kontakten ermöglicht einen störungsfreien Stromdurchfluss.

Mit dem MSI MEG Z690 UNIFY Motherboard haben wir direkte 19+2 Leistungsphasen mit je 105A im fis Audio PC zur Verfügung.

GigaWatt

Die letzten Meter in der Stromversorgung sind eben doch entscheidend, um die ganzen Störungen von der Musikanlage fernzuhalten.

Das polnische Unternehmen GigaWatt hat langjährige Erfahrungen mit der Entstörung von Strom. Der GigaWatt PC-3 SE EVO+ ist sauber konstruiert und qualitativ absolut hochwertig verarbeitet.

Mit dem Power Conditioner wirst du feststellen, dass die Dynamik nicht gebremst, sondern unterstützt wird. Gigawatt stellt eine Impulsfähigkeit zur Verfügung, dass du schnelle Bässe und Drums präsentiert bekommst. Noch wichtiger finde ich, dass durch den tiefschwarzen Hintergrund auch leises Musikhören richtig viel Spaß macht.


Die richtige CPU für den audiophilen Einsatzzweck

Eine High-Performance-CPU benötigst du für beste Filter und Modulatoren in der digitalen Signalverarbeitung. Eine Low-Performance-CPU ist als Endpunkt genau richtig.

Intels K-CPU Skandal

Durch die hohen PL1- und PL2-Werte kam es zu instabilen Zuständen. Keine Probleme gibt es beim fis Audio PC, weil hier schon immer Strom- und Wärmebegrenzungen im BIOS eingestellt wurden. Das ermöglicht dir den störungsfreien und klangstarken Musikgenuss.

Dem Strommanagement im BIOS, bzw. UEFI kommt eine große Bedeutung zu. Die Motherboard Hersteller haben es mit ihren standardmäßig aktivierten PL1 und PL2 Limits übertrieben.

Intel verlängerte die Garantie von 3 auf 5 Jahre für die Boxed-Versionen. Da wir für unsere Kunden niemals die preiswerteren Tray-Versionen einkaufen, die von der Garantieverlängerung ausgeschlossen sind, profitieren alle unsere Kunden davon. 

Intel Core Ultra 9 285K

Bessere Effizienzwerte mit niedrigeren Temperaturen hätte ich gerne für den fis Audio PC mitgenommen.

Die Kern-zu-Kern-Latenzen haben sich leider verschlechtert. Für einen Betrieb mit dem HQPlayer, der viele Kerne im Parallelbetrieb benötigt, ist das nicht gut. Ebensowenig überzeugt die Speicherlatenz. Gerade bei langen Filtern wird viel auf den Arbeitsspeicher ausgelagert.

Von dem Ergebnis bin ich im Moment nicht überzeugt. Vielleicht bringen Microcode-Updates und optimierte Kernzuordnungen noch Verbesserungen. Aber die grundsätzliche Prozessorarchitektur lässt sich nicht umkehren. Alle neuen fis Audio PCs werden daher mit dem Intel® Core™ i9 Processor 14900K(F) ausgestattet.

NanoPi NEO3

Einplatinencomputer wie der NanoPi NEO3 ermöglichen als Endpunkt einen sehr rauscharmen Betrieb. Mit der eigens dafür angepassten Software DietPi ist die Einrichtung ein Kinderspiel. So stehen zahlreiche populäre Mediensysteme per Knopfdruck zur Installation bereit.

Der fis Audio PC entwickelt sich mit der integrierten Lösung mit dem rauscharmen NanoPi NEO3 weiter. Du erhältst zwei Computer, die völlig isoliert voneinander störungsfrei ihre Arbeit verrichten. DietPi mit dem Netzwerk Audio Adapter (NAA) ermöglicht die Nutzung des überlegenen HQPlayer Netzwerkprotokolls. Du kannst natürlich auch andere Mediensysteme nutzen.


Ohne gute Software ist die Hardware gar nichts

Bevor du dich für die Hardware entscheidest, wähle zuerst die Software entsprechend deinem Zielbild aus. Wenn du z.B. den HQPlayer verwendest, wähle einen Audio-PC mit einer leistungsstarken CPU und dazu einen DAC, der NOS verarbeiten kann.

Roon & HQPlayer

Im Computer Processing sorgen Interrupts für Unterbrechungen in der Verarbeitung und führen eventuell zu hohen Latenzen. Der Klang verschlechtert sich. Deshalb ist es eine gute Idee die Aufgaben in einen Control PC (z. B. Roon) und einen Audio PC (z. B. HQPlayer) aufzuteilen.

Das externe Upsampling verbessert zum Teil ganz erheblich den Klang. Das liegt an der deutlich besseren Rechenleistung von Computern, die hochwertige Algorithmen mit Gleitkommaberechnungen ausführen können. Der DAC arbeitet mit weniger Rauschen, weil er entlastet wird.

Verwende das Beste aus zwei Welten: Roon als sehr moderne bedienerfreundliche Benutzeroberfläche und den HQPlayer für das Upsampling.

HQPlayer Embedded

Signalyst bietet verschiedene Produkte für das hochwertige Upsampling an:

  • HQPlayer Pro
  • HQPlayer Desktop
  • HQPlayer Embedded

Dabei erfreut sich der HQPlayer Embedded auch bei den Endkunden zunehmender Beliebtheit, weil das kostenlose HQPlayer OS extrem schlank ist und mit niedrigsten Latenzen läuft.

Die Einstellungen sind leider recht umfangreich. Beim Kauf des fis Audio PCs machen wir das natürlich für dich.

DAC Klangverbesserung

Aufgrund der gegenüber einem PC sehr geringen Rechenleistung des DAC Chips erfolgen im DAC Interpolationen mit einfachen Filtern und Festkommaberechnungen. Hier kann ein leistungsfähiger Audio PC mit höherwertigeren Filtern und Berechnungen mit Gleitkommapräzision sehr gut weiterhelfen.

Welches Upampling mit dem Audio PC am zweckmäßigsten ist, entscheidet das DAC Design. Wenn ein ESS Sabre Chip verbaut ist, hilft oft ein PCM Upsampling, um den internen digitalen Filter zu umgehen.

Bei AKM Chips wäre DSD meine erste Wahl, da der Bitstream unverändert durchgeleitet werden kann. Es ist allerdings auch abhängig vom DAC Hersteller, ob dieser den NOS Betrieb zulässt.


Gute Lautsprecher für die Weiterentwicklung des fis Audio PCs

Bernd und ich verproben alle Neuerungen durch intensives Zuhören. Dafür braucht es natürlich sehr gute Lautsprecher. Der Neuerwerb einer TAD „Regalbox“ war eine echte Bereicherung.

TAD-CE1TX Coax mit Berylliummembran

TAD Labs (Technical Audio Devices Laboratories) ist schon lange im Geschäft und hat bezüglich der Verarbeitung von Beryllium einen großen Erfahrungsschatz.

Die TAD Lautsprecherserien sind im Wesentlichen vom Coax-Prinzip geprägt, so dass beim CE1TX bereits ab 250 Hz eine Punktschallquelle besteht.

Die Verarbeitung ist superb. Bei der Aufstellung soll man sich auf die Herstellerangaben verlassen, aber bei den Wand- und Bodenabständen einer Box gleiche Werte vermeiden.

Meine Messungen bestätigen einen breitbandigen Frequenzgang, der sich über beide Boxen als sehr kohärent mit geringen Schwankungen darstellt. Die Box kann mit rund 30 Hz Tiefgang, ist aber mehr auf Klarheit ausgerichtet.

Der Klang ist einfach sensationell und vor allem ermüdungsfrei. Das ist ein Lautsprecher, der auch Stimmen so gut reproduzieren kann.


Ausblick 2025

Im nächsten Jahr wird endlich der Engpass mit den HDPLEX H5 Version 3 Gehäusen beseitigt sein.

Vielleicht ist dir schon das leicht modernisierte Web-Design meiner Homepage aufgefallen? Das werde ich fortsetzen. Vor allem bei der fis Audio PC Konfiguration möchte ich eine Vereinfachung erreichen, weil viele Interessenten von den reichhaltigen Optionen erschlagen werden. Hier strebe ich fertige fis Audio Modelle zur Auswahl an.

Natürlich werde ich auch im nächsten Jahr Newsletter rund um Audio PC und HiFi schreiben. Wenn du spezielle Themen wünschst, schreibe mir.

Ich wünsche dir und deiner Familie ein musikalisches frohes Fest und ein audiophiles neues Jahr.


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Alle Informationen, die du unter Grigg Audio Solutions findest, wurden nach besten Wissen und Gewissen sorgfältig recherchiert und mit Quellenangaben belegt. Irrtümer sind jedoch nie auszuschließen. Wenn du die Informationen für eigene Nachbauten oder Softwareeinstellungen verwendest, machst du das immer auf eigene Gefahr.


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Grigg Audio Solutions bietet Lösungen für die digitale Musikwiedergabe an. Aufgrund der Vielzahl von Lösungswegen und unterschiedlichen Zielbilder kann nur eine bestimmte Auswahl der Hardware und der Software vorgestellt und besprochen werden. Grigg Audio Solutions ist ein gewinnorientiertes Einzelunternehmen. Auch wenn Grigg Audio Solutions Wert auf eine faire ausgewogene Informationsweitergabe legt, soll jeder Leser aus Transparenzgründen wissen, wo die Berichte finanzielle Interessen berühren können.

Damit du die Berichte besser einschätzen kannst, machen wir dich auf die Marken aufmerksam, mit denen Grigg Audio Solutions in Geschäftsverbindung steht:

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GigaWatt – der Name ist Programm

Einleitung

Power Condioner von GigaWatt verwende ich seit Jahren. Hier soll es um den GigaWatt PC-3 SE EVO+ gehen.

In den Grundlagen gehe ich kurz darauf ein, warum die letzten Meter Stromversorgung so wichtig sind. Im Praxisteil stelle ich das Gerät im Detail vor.

Grundlagen

Die letzten Meter in der Stromversorgung

Der Weg von der Stromerzeugung bis zum Haushalt

Der Weg der Stromerzeugung vom Kraftwerk bis zum Haushalt umfasst mehrere Schritte. Als erstes muss Strom erzeugt werden. Das kann über konventionelle Kraftwerke über die Verbrennung fossiler Brennstoffe (Kohle, Gas, Öl) oder über erneuerbare Energien wie Windkraftanlagen,  Photovoltaikanlagen oder Wasserkraftwerke geschehen. 

Wenn du nicht gerade selbst eine Photovoltaikanlage betreibst, muss der Strom über weite Entfernungen transportiert werden. Für das Höchstspannungsnetz (Fernübertragungsleitungen) wird der erzeugte Strom von Transformatoren auf sehr hohe Spannungen (100.000 – 380.000 Volt) gebracht, um Verluste bei der Übertragung zu minimieren.

In Umspannwerken wird die Spannung von Hochspannung (z. B. 110 kV) auf Mittelspannung (10.000 bis 30.000 Volt) heruntertransformiert. Von dort wird der Strom über regionale Mittelspannungsleitungen zu Ortsnetzstationen geleitet. In diesen Stationen wird die Spannung erneut auf Niederspannung (230/400 Volt) reduziert.

Erst dann gelangt der Strom über das Niederspannungsnetz (lokale Leitungen, meist Erdkabel in Städten) bis zu den Gebäuden. Im Hausanschlusskasten wird der Strom in die Hausinstallation eingespeist und über den Stromzähler gemessen. Innerhalb des Haushalts verbrauchen viele Elektrogeräte, Beleuchtungsmittel und Heizungen den Strom.

Die Skeptiker

Weil der Strom über hunderte Kilometer transportiert und immer wieder neu transformiert wird, ist es für die Skeptiker nicht nachvollziehbar, warum die letzten Meter zur Anlage wichtig sein sollen.

Die Argumente für die letzten Meter

An der Stromzuführung bis hinein in das Haus oder der Wohnung ändern natürlich die besten Power Conditioner nichts, aber eben dahinter. Denn im Haushalt selbst gibt es diverse Störkomponenten.

Gleichstromanteile im Stromnetz können erhebliche Auswirkungen zum Beispiel auf Verstärker mit großen Transformatoren haben. Diese fangen an zu brummen. Gleichstromanteile entstehen, wenn Stromverbraucher eine unsymmetrische Last erzeugen. Dimmer-Schalter, Ladegeräte oder Schaltnetzteile ohne gute Netzsymmetrie sind mögliche Ursachen.

Spannungsschwankungen oder Über-/Unterspannungen im Stromnetz könne die Leistung deiner Anlage beeinträchtigen. Kurzzeitige Stromspitzen oder -ausfälle (Transienten) können Knackser oder plötzliche Lautstärkeänderungen und natürlich auch Beschädigungen herbeiführen. Verursacht werden die Transienten durch Schaltvorgänge zum Beispiel beim Einschalten von Geräten oder auch bei Blitzeinschlägen. Geräte wie Kühlschränke oder Klimaanlagen können ebenfalls solche Impulse erzeugen.

Elektromagnetische Störungen (EMI – Electromagnetic Interference) werden durch elektrische Motoren, Dimmer-Schalter oder Leuchtstofflampen erzeugt. Unterschiedliche Potenziale in verschiedenen Steckdosen können zu einer Beeinträchtigung der Klangqualität führen.

Power Conditioner in der Praxis

GigaWatt als Marke

Der Name ist Programm. Es geht um den störungsfreien Strom und die polnische Firma P.A. Labs hat sich mit der Marke GigaWatt in der audiophilen Welt einen guten Ruf erarbeitet.

GigaWatt wurde 2007 von Adam Szubert gegründet, einem Elektronikingenieur und leidenschaftlichen Audiotechniker. Szubert hatte bereits 1998 ein Unternehmen namens Power Audio Laboratories (P.A. Labs), dass sich mit der Stromfilterung befasste. Szubert war Mitbegründer und Hauptkonstrukteur dieses Unternehmens.

GigaWatt PC-3 SE EVO+

Der GigaWatt PC-3 SE EVO+ ist bereits mein dritter Power Conditioner des Unternehmens. Das Gerät ist in der Premium Serie angesiedelt. In der Compact Serie finden sich mittlerweile erschwinglichere Geräte.

Ich habe schon immer die saubere Konstruktion von GigaWatt bewundert. Schau dir im Vergleich dazu andere Power Conditioner an, die oft ein buntes Durcheinander mit langen Kabelwegen liefern.

In den folgenden Abschnitten folgen wir dem Pfad vom Stromeingang bis zum Stromausgang.

Hydraulisch-magnetischer Leistungsschalter

Um eine maximale Stromzufuhr zu ermöglichen, verwendet GigaWatt hier die Kaltgerätesteckervariante für 16 A. Die Bezeichnung C19 beschreibt die Kupplung, C20 den Einbaustecker. Angeschlossen ist es mit dem hochwertigen LS-1 EVO+ Netzkabel.

Die richtige Phase wird automatisch geprüft und wenn sie falsch ist, geht eine rote warnleuchte an. Warum das wichtig ist, kannst du hier nachlesen: Für was soll das Ausphasen von Geräten gut sein?

Die üblichen Ein-/Aus-Tasten, die mit herkömmlichen Sicherungen oder deren thermischen Varianten bestückt werden, bilden immer einen Übergangswiderstand. Im GigaWatt PC-2 EVO+ fühlte ich mich noch genötigt, diesen Ein-/Ausschalter komplett zu umgehen.

Im GigaWatt PC-3 SE EVO+ überwacht der hydraulisch-magnetische Leistungsschalter von Carling Technologies den Stromwert und unterbricht die Stromzufuhr, sobald eine Überlastspitze auftritt.

Startblock mit DC Filter

Der Startblock ist mit einer Phasensteuerung, einer DC-Blocker-Schaltung, einem Vorfilter sowie einem Lademodul für Kompensationsbatterien ausgestattet. Das System basiert auf Plasmafunken sowie UltraMOV-Varistoren und bietet einen Überstrom- und Überspannungsschutz.

Massive Schienen für die Stromverteilung

Im Folgenden sind die drei massive Verteilerschienen aus versilberten OFHC C10100 sauerstofffreien Kupferstäben mit einer Reinheit von 99,997% zu sehen. Die verlustfreie Stromübertragung wird zusätzlich durch Platinen mit extrem breiten und dicken Leiterbahnen aus versilbertem Kupfer gewährleistet. Diese sind bis zu fünfzehnmal größer als bei Standard-Leiterplatten.

Drei unabhängige Filterungszweige

Im Bild unten sind die drei Filterzweige zu sehen, die in je zwei Steckdosen münden. In früheren Berichten war zu lesen, dass die Entstörungskondensatoren (GigWatt nennt sie Anti-Interferenz-Kondensatoren) von der polnischen Firma MIFLEX SA nach GigaWatt Spezifikationen hergestellt wurden. Die Entstörung erfolgt durch RLC-Filterblöcke, die unter anderem aus den Filterkondensatoren Audio Grade des Unternehmens und Filtern auf Basis von Kernen mit deutlich geringeren Leistungsverlusten hergestellt werden.

Früher waren die Filterzweige noch nach „Amplifier“, „Analog“ und „Digital“ aufgeteilt. Das ist seit geraumer Zeit nicht mehr der Fall. Ich weiß nicht warum diese Unterteilung entfallen ist, aber vermutlich sind die Filterungen so überdimensioniert, dass sie für jeden Endverbraucher geeignet sind.

Nach meiner Erfahrung sollen die Endverbraucher trotzdem gruppiert werden, um Überlappungen zu vermeiden. Da von rechts der Strom eingeht habe ich mir angewöhnt, für den kürzesten Strompfad unmittelbar daneben (Output 3) meine Endstufen anzuschließen, da sie den meisten Strom ziehen. In der Mitte dann analoge Geräte (Output 2), das sind bei mir die linearen Netzteile. Und ganz links (Output 1) die digitalen Geräte.

Qualitätssiegel auf wichtigen Komponenten

Da hohe Ströme den Power Conditioner durchfließen, sind die zahlreichen Qualitätssiegel beruhigend.

Die interne Verkabelung des Produkts besteht aus teflonisoliertem OFC-Kupfer und alle Kabelverbindungen sind mechanisch über hochwertige Schrauben und Klemmen verbunden.

Spannungsanzeige in Industriequalität

Der installierte Voltmeter ist widerstandsfähig gegen Verzerrungen und Fehler im Stromnetz und misst die Spannung in Echtzeit sehr genau. Auf Wunsch stellt der praktische Schalter an der Geräteunterseite die Spannungsanzeige aus.

Vor Erschütterungen geschützt

Der GigaWatt PC-3 SE EVO+ misst (BxTxH) 440x400x115mm und wiegt satte 16 Kilogramm. Kein schweres Kabel wird den Power Conditioner aus der Position bringen. Schön finde ich, dass es sich als normales HiFi-Gerät in der Anlage integrieren lässt.

Die GigaWatt-eigenen Gerätefüße mit der Aufschrift „Rolling-Ball Isolation System Anti-Vibration Feet“ sorgen für eine sehr gute Entkopplung von der Standfläche.

Wie hört es sich an?

Am GigaWatt PC-3 SE EVO+ hängt die Stereo Endstufe T+A S10, die für eine Impulsleistung von 2 x 700 Watt an 4 Ohm ausgelegt ist. Der Power Condioner liefert schnellen Strom für heftige Bassattacken und Drums. Eine Dynamik, die wirklich Spaß macht.

Außerdem wird die Fähigkeit meines Systems, auch bei geringer Lautstärke alle Details zu hören, durch die Entstörung des Power Condioners gefördert. Es ist dieser tiefschwarze Hintergrund, den GigaWatt bereitstellt. Läuft die Waschmaschine? Streuen Schaltnetzteile in das Stromnetz? Stört alles nicht.

Die Musik hat keinerlei Schärfen und das Hören ist langzeittauglich. Gerade letzteres ist für mich wichtig, dass ich auch nach Stunden nicht aufhören kann die Musik zu genießen. Der GigaWatt PC-3 SE EVO+ selbst ist absolut lautlos.

Zusammenfassung

Die letzten Meter in der Stromversorgung sind eben doch entscheidend, um die ganzen Störungen von der Musikanlage fernzuhalten.

Das polnische Unternehmen GigaWatt hat langjährige Erfahrungen mit der Entstörung von Strom. Der GigaWatt PC-3 SE EVO+ ist sauber konstruiert und qualitativ absolut hochwertig verarbeitet. Der hydraulisch-magnetische Leistungsschalter vermeidet Übergangswiderstände, wie du es sonst in Geräten findest.

Der Startblock enthält den wichtigen DC Filter, womit du Gleichstrom aus deiner Anlage fernhältst. Die massiven Schienen für die Stromverteilung bestehen aus versilberten reinstem Kupfer und lassen den Strom verlustfrei durch. Die Platinen haben extra dicke Leiterbahnen, um den Stromdurchfluss zu fördern.

Drei unabhängige Filterungszweige verhindern, dass sich die Komponenten deiner Anlage gegenseitig stören. Die Qualitätssiegel auf den Komponenten zeigen, wie wichtig GigaWatt die Qualitätssicherung nimmt. Mit der Spannungsanzeige in Industriequalität kannst du live verfolgen, welche Spannung dein Stromnetz gerade liefert.

Interessant finde ich, dass der GigaWatt PC-3 SE EVO+ sehr gut vor Erschütterungen geschützt ist. Ein Merkmal, dass andere Hersteller nicht unbedingt auf dem Schirm haben.

Mit dem Power Conditioner wirst du feststellen, dass die Dynamik nicht gebremst, sondern unterstützt wird. Gigawatt stellt eine Impulsfähigkeit zur Verfügung, dass du schnelle Bässe und Drums präsentiert bekommst. Noch wichtiger finde ich, dass durch den tiefschwarzen Hintergrund auch leises Musikhören richtig viel Spaß macht.

Mach dich unabhängig von dem Lärm und den Stromstörungen in deinem Haushalt. Du wirst deine Musik viel mehr genießen.

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Alle Informationen, die du unter Grigg Audio Solutions findest, wurden nach besten Wissen und Gewissen sorgfältig recherchiert und mit Quellenangaben belegt. Irrtümer sind jedoch nie auszuschließen. Wenn du die Informationen für eigene Nachbauten oder Softwareeinstellungen verwendest, machst du das immer auf eigene Gefahr.

Offenlegung finanzieller Interessen

Grigg Audio Solutions bietet Lösungen für die digitale Musikwiedergabe an. Aufgrund der Vielzahl von Lösungswegen und unterschiedlichen Zielbilder kann nur eine bestimmte Auswahl der Hardware und der Software vorgestellt und besprochen werden. Grigg Audio Solutions ist ein gewinnorientiertes Einzelunternehmen. Auch wenn Grigg Audio Solutions Wert auf eine faire ausgewogene Informationsweitergabe legt, soll jeder Leser aus Transparenzgründen wissen, wo die Berichte finanzielle Interessen berühren können.

Damit du die Berichte besser einschätzen kannst, machen wir dich auf die Marken aufmerksam, mit denen Grigg Audio Solutions zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unter anderem in Geschäftsverbindung stand:

TAD

FARAD

fis Audio

GigaWatt

HDPLEX

JCAT

Mutec

Solidsteel

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TAD-CE1TX Coax mit Berylliummembran

Einleitung

Mit der Einrichtung des zweiten Hörraums standen auch einige Neuanschaffungen an. Ich werde in einer losen Folge davon berichten. Heute starte ich mit den neuen Lautsprechern: TAD-CE1TX .

In den Grundlagen werde ich die Besonderheiten und technischen Daten vorstellen. Im Praxisteil berichte ich von den Aufstellungskriterien, den Messungen und natürlich wie sie klingen.

Grundlagen

TAD Labs (Technical Audio Devices Laboratories)

Das Unternehmen

Pioneer – eine Marke aus Japan, die jeder kennt. Gegründet wurde das Unternehmen 1938 von Nozomu Matsumoto als Radiogeschäft und Lautsprecherreparaturwerkstatt in Tokio. In den folgenden Jahrzehnten wurde Pioneer zu einer richtig angesehenen Marke mit globaler Reichweite. Im Jahr 1975 hat Pioneer dann beschlossen, mit einer Reihe von All-Out-Aufnahmestudiomonitoren in den Markt für professionelle Lautsprecher einzusteigen. Die wurden unter dem Namen Technical Audio Devices Laboratories hergestellt.

Die Beryllium-Kompressions-Hochtöner TD-2001 und TD-4001 kamen 1978 auf den Markt und werden bis heute gebaut. Sie werden in zahlreichen internationalen Aufnahmestudios eingesetzt, zum Beispiel auch in den legendären „Air-Studios“ in London.

für den privaten Konsum wurde erstmalig 2002 der TAD Model One Lautsprecher angeboten. Bei der Entwicklung hat Andrew Jones mitgewirkt. Andrew Jones war als Entwickler schon eine Legende, als er KEF verließ. In den 80ern war er bei den Briten einer der wichtigsten Leute, wenn es um den koaxialen Mittelhochtöner, den Uni-Q-Treiber, ging. Bei der Pioneer-Tochter TAD hat er den koaxialen Mittelhochtöner mitentwickelt. Ab 2016 hat er bei Elac günstige Lautsprecherlinien entworfen. Den Regallautsprecher aus der Serie UniFi hatte ich selbst und ich war erstaunt über den sehr guten Klang.

TAD Lautsprecherserien

Die Produktbezeichnung sind nicht sehr eingängig und Verwechslungsgefahren bestehen. Du musst wirklich auf die zusätzlichen Buchstabenkombinationen achten, damit du keinen Fehlkauf machst.

Zu jeder Serie gibt es Standlautsprecher und Regallautsprecher. Die Reference Serie steht über der Evolution Serie. Innerhalb der Evolution Serie gibt es weitere Abstufungen.

TADREFERENZ-SERIEEVOLUTION-SERIE
LAUTSPRECHERTAD-R1TXLTD
TAD-R1TX
TAD-CR1TX
TAD-GE1
TAD-CE1TX
TAD-E1TX
TAD-ME1
TAD-E2

Achte bei der Tabelle unten insbesondere auf den Coax Treiber, denn der ist das Herzstück eines jeden TAD Lautsprechers. TAD nennt das System CST (Coherent Source Transducer), also frei übersetzt „kohärenter Schallwandler“.

(ohne Gewähr)R1TXCR1TXGE1 CE1TXE1TXME1E2
Coax HT3.5 cm Beryllium3.5 cm Beryllium3.5 cm Beryllium3.5 cm Beryllium2.5 cm Beryllium2.5 cm Beryllium2.5 cm Beryllium
Coax MT16 cm Beryllium16 cm Beryllium14 cm Magnesium14 cm Magnesium9 cm Magnesium9 cm Magnesium
TT2x 25 cm TLCC20 cm TLCC2x 18 cm MACS II 18 cm MACS II2 x 16cm MACS16 cm MACS2 x 15.5 cm MACC (TM/TT)
Bandbreite21 Hz – 100 kHz32 Hz – 100 kHz27 Hz – 100 kHz34 Hz – 100 kHz29 Hz – 60 kHz36 Hz – 60 kHz30 Hz – 60 kHz
Übergang250Hz | 2kHz250 Hz | 2 kHz250 Hz | 1.8 kHz250 Hz | 1,8 kHz420 Hz | 2.5 kHz420 Hz | 2.5 kHz90 Hz | 2.8 kHz
2.83V, 1m90 dB 86 dB88 dB85 dB 88 dB85 dB87 dB
Gewicht150 kg46 kg64 kg29 kg 46 kg20 kg32 kg
Standbox BHT554mm 1293mm 698mm 394 mm 1212 mm 547 mm350 mm 1215 mm 512 mm320 mm 1085 mm
405 mm
Regalbox BHT341 mm 628 mm 446 mm287 mm 510 mm 447 mm251 mm 411 mm 402 mm

Die Reference Serie hat den gesamten Coax Treiber in Beryllium, deshalb sind diese Lautsprecher so teuer. Ab der Evolution Serie wird nur noch der Hochtöner aus Beryllium gefertigt. Die Frequenzgänge gehen teilweise bis 100 kHz. Warum das nützlich sein kann erfährst du in diesem Newsletter: Was bringt HiRes, wenn der Mensch nur bis 20 kHz hört?

TAD CE1TX Lautsprecher Messungen von Stereophile

Bevor ich im Praxisteil meine eigenen Messungen zeige, möchte ich vorab kurz auf einen Test von Stereophile eingehen:

John Atkinson ist berühmt und vielleicht auch gefürchtet für seine ausführlichen Messungen.

Der Lautsprecher hat eine stabile Impedanz, die nur auf 3,61 Ohm bei 124 Hz fällt, allerdings ist die Spannungsempfindlichkeit mit 84,7 dB (2,83 V/1m) recht gering. Deshalb muss der CE1TX mit Verstärkern gekoppelt werden, die sowohl Spannung als auch Strom liefern können.

Zum Bass sagt er, dass die Reflexausrichtung des Lautsprechers eher auf Artikulation und Klarheit im Tieftonbereich als auf das Bassgewicht abgestimmt ist. Die Sprungantwort lässt auf eine optimale Frequenzweichenimplementierung schließen. Insgesamt sind die Messwerte dieses Lautsprechers hervorragend.

TAD-CE1TX in der Praxis

Warum dieser Lautsprecher?

Ich wollte endlich einen Lautsprecher mit einer hohen Bandbreite bis 100 kHz. Zum einen weil Messungen aus der Hirnforschung aufzeigen, dass der Mensch Ultraschallanteile wahrnehmen kann. Ich sage bewusst nicht „hören“! Wie das funktioniert ist noch nicht erforscht.

Zum anderen lässt eine hohe Bandbreite hervorragende lineare Arbeitsbedingungen in den darunter liegenden Frequenzen vermuten.

Im Blick hatte ich auch Kharma, z. B. Exquisites Midi 3.0. Oder Lautsprecher von Marten wie z. B. Mingus Quintet 2. Nun wollte ich aber für den zweiten Hörraum keine großen Lautsprecher und der Preis sollte natürlich auch noch erschwinglich sein. Und so fiel die Wahl auf die Regalbox TAD-CE1TX.

Die Verarbeitung

Gelesen hatte ich schon viel von der außerordentlich guten Verarbeitungsqualität. Es gibt passgenaue Ständer, die natürlich extra kosten. Das Bassreflexsystem läuft über schmale Schlitze über beide Seiten am Aluminium Paneel vorbei. Der Pianolack ist wirklich makellos. Die Lautsprecherklemmen sind massiv und lassen sich gut festdrehen.

Empfohlene Aufstellung

Interessant ist, dass der Hersteller ein spitzes Stereo-Dreieck mit geringen Wandabständen empfiehlt. Diese Aufstellung wird von dem gut geschriebenen Testbericht vom lite-Magazin : „Lautsprechersystem TAD-CE1TX – Überwältigendes „Wie echt“-Erlebnis“ bestätigt. 

Ich war am Anfang so fixiert auf das spitze Stereodreieck, dass ich einen ziemlichen Bock geschossen habe. Ich stellte die Boxen nämlich jeweils 80 cm von der Rück- und Seitenwand auf. Und nicht genug! Auch die Bass Membranen befanden sich auf einer Höhe von ebenfalls 80 cm. Da schaukelten sich die Raummoden dermaßen auf, dass ich am Anfang keine Musik hören wollte.

Ich habe die Lautsprecher dann mit 1,10m Rückwandabstand und 60cm Seitenwandabstand aufgestellt. Jetzt habe ich endlich eine Bühne und das Musik hören macht viel Spaß. Der Bass dröhnt nicht mehr. 

Meine Messungen

Nachdem die Aufstellung optimiert wurde, konnte es an’s Messen gehen. Die Methodik habe ich in diesem Artikel beschrieben: Wie du deinen Raum und die Lautsprecher misst

Nachhall

In dem kleinen Hörraum von rund 14 m² hatte ich ganz schön mit dem Nachhall zu kämpfen. Oben im Bild sind schon einige Wandabsorber und Vorhänge zu sehen. Das brachte immerhin eine Reduzierung des Nachhalls auf 0,4 sek. ab 400 Hz.

Das war mir aber immer noch zuviel. Mit zwei zusätzlichen Akustikstellwänden konnte ich den Nachhall auf 0,3 sek. ab 400 Hz senken.

Frequenzgang

Auf den Frequenzgang war ich sehr gespannt. Versprochen wurden ja 34 Hz – 100 kHz. Mein Messmikro Earthworks M50 ist wirklich sehr gut, aber es geht „nur“ bis 50 kHz. Um soviel wie möglich auszureizen, führte ich Messungen mit einer Samplingrate von 192 kHz durch, welches einem Frequenzgang von 96 kHz entspricht.

Der Bass beginnt tatsächlich ab ca. 30 Hz, wobei das natürlich aufstellungs- und raumabhängig ist. Ab rund 36 kHz senkt sich der Hochton um ca. 15 dB ab und bleibt dann noch stabil bis ca. 80 kHz, bevor mein Mikro kollabiert.

Gut zu erkennen ist die Bassmode um die 40 Hz. Die schmale Linie darunter ist bereits die Zielkurve für die Korrektur. Man sieht aber auch den ziemlich glatten Frequenzgang in Natura ohne Korrektur.

Sprungantwort nach Korrektur

Die Messungen von Stereophile (siehe oben in den Grundlagen) zeigten das übliche Bild des Zeitversatzes vom Hochton, dann Mittelton und zuletzt den Tiefton. Acourate ermöglicht neben der Korrektur des Frequenzgangs auch die Korrektur des Timings. Bei der korrigierten Sprungantwort unten im Bild treibt der erste Pulse zeitrichtig alle Chassis zugleich an. Sehr schön ist auch der parallele Verlauf über die Zeit.

Wenn dich Convolution (Faltung) interessiert, findest du in diesem Artikel genaue Informationen: Wie erstelle ich einen Faltungsfilter für die Raumkorrektur?

Klangeindruck

Wie Stereophile schon schrieb, ist der Bass nicht auf Tiefgang und Druck ausgerichtet, sondern es geht um Präzision und Schnelligkeit. Überhaupt vermag der Lautsprecher selbst E-Gitarren ohne Schärfen darzustellen. Aber keinesfalls geschönt, sondern mit aller Klarheit. Stimmen sind mit dem Lautsprecher ein Traum. Aufgrund der besten Kohärenz beider Lautsprecher ist die Ortbarkeit der Instrumente und die Darstellung der Bühne hervorragend.

Zusammenfassung

TAD Labs (Technical Audio Devices Laboratories) ist schon lange im Geschäft und hat bezüglich der Verarbeitung von Beryllium einen großen Erfahrungsschatz.

Die TAD Lautsprecherserien sind im Wesentlichen vom Coax-Prinzip geprägt, so dass beim CE1TX bereits ab 250 Hz eine Punktschallquelle besteht.

Die Verarbeitung ist superb. Bei der Aufstellung soll man sich auf die Herstellerangaben verlassen, aber bei den Wand- und Bodenabständen einer Box gleiche Werte vermeiden.

Meine Messungen bestätigen einen breitbandigen Frequenzgang, der sich über beide Boxen als sehr kohärent mit geringen Schwankungen darstellt. Die Box kann mit rund 30 Hz Tiefgang, ist aber mehr auf Klarheit ausgerichtet.

Der Klang ist einfach sensationell und vor allem ermüdungsfrei. Das ist ein Lautsprecher, der auch Stimmen so gut reproduzieren kann.

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fis Audio PC mit isolierten NanoPi NEO3 als rauscharmen Endpunkt

Einleitung

Die Idee für das neue Produkt resultierte aus diesem Newsletter: Einplatinencomputer mit HQPlayers NAA nutzen! Denn es hat nicht jeder einen DAC mit integriertem NAA (Netzwerk Audio Adapter).

Interessierte Leser fragten nach, ob wir das nicht auch im fis Audio PC anbieten können? Und hier ist der neue fis Audio PC mit NanoPi NEO3. Bevor ich das neue Produkt vorstelle, sehen wir uns in den Grundlagen den NanoPi NEO3 mit der Software DietPi an.

Grundlagen

Hardware NanoPi NEO3

Die Vorteile eines Einplatinencomputers liegen vor allem im rauscharmen Betrieb. Das macht die schlaue Architektur der Hardware möglich.

Hardware Architektur

Der NanoPi NEO3 misst gerade mal 48 x 48 mm und benötigt eine bescheidene Stromzufuhr von maximal 5V/2A über einen Mikro USB Stecker. Der NEO3 ist mit 22g ein Leichtgewicht.

Auf der Oberseite finden wir die für uns wichtigen Schnittstellen mit 1G LAN und USB 3.0. Der Slot nimmt eine MicroSD für das Betriebssystem auf. Auf der Unterseite sehen wir 1GB oder 2GB DDR4 RAM (je nach Ausführung) und den Rechenkern Rockchip RK3328.

Die wenigen Schnittstellen in unmittelbarer Nähe des Arbeitsspeichers und der CPU ermöglichen eine effiziente Datenanbindung. Je kürzer die Wege sind, desto geringer sind die Latenzen. Und es wird weniger Energie benötigt.

Rockchip RK3328

Der Rockchip RK3328 hat vier Kerne, die in unserem Modell jeweils von 408 MHz bis 1296 MHz getaktet werden können. Die eigentliche CPU ist der ARM Cortex-A53. Die ARMv8-A 64-bit instruction ist seit 2014 die am weitesten verbreitete Plattform für mobile Geräte. Es handelt sich um eine sehr ausgereiftes Produkt, das keine Fehler erwarten lässt.

Dieser Chip kann sehr heiß werden und benötigt eine gute Kühlung.

Software DietPi

DietPi basiert auf Debian und verwendet den Linux-Kernel als Kernbestandteil des Betriebssystems. Der Linux-Kernel ist das Herzstück des Betriebssystems und verwaltet die Hardware-Ressourcen, wie CPU, Speicher und Peripheriegeräte. Er stellt auch grundlegende Dienste für alle anderen Teile des Betriebssystems bereit.

Vergleich mit Raspberry Pi OS

Der Name von DietPi ist Programm: Diät (engl. Diet) ist extrem schlank und verbraucht daher wenig Ressourcen. So dokumentiert zum Beispiel ein DietPi Vergleichstest gegen Raspberry Pi OS Lite (32-bit) unter anderem eine um rund 2/3 geringere RAM-Auslastung, weniger als die Hälfte der Prozesse und doppelt so schnelle Bootzeiten.

StatDietPiDietPi/Raspberry Pi OS [%]Raspberry Pi OS
RAM usage32 MiB36%90 MiB
Running processes943%21
Disk usage667 MiB30%2206 MiB
Pre-installed packages22336%612
Boot duration22.405s49%45.650s
Temporary filesRAM disk (tmpfs)rootfs
Log filesRAM disk (tmpfs)rootfs
SSH pre-installedYesedit required
Download size209 MiB44%474 MiB
Image size896 MiB37%2424 MiB
Build date2024-05-132024-03-15
Quelle: https://dietpi.com/stats.html#distrostats

DietPi auf microSD flashen

Die Einfachheit von DietPi liegt schon darin begründet, dass es für die unterstützte Hardware maßgeschneiderte Versionen gibt. Diese findest du unter DietPi – Download. Wähle deinen Einplatinencomputer aus und lade dir das komprimierte Image herunter.

Für das Flashen gibt es eine sehr gute Anleitung: How to install DietPi – DietPi.com Docs. Neben einer neuen microSD benötigst du nur einen Kartenleser, den es für z. B. USB preisgünstig gibt. Das Image brennst du im Mac mit balenaetcher oder unter Windows mit Rufus auf den USB-Stick.

DietPi mit SSH einrichten

Du musst glücklicherweise keinen Monitor anschließen. Eine Netzwerkverbindung reicht. Mittels SSH (Secure Shell) kannst du eine verschlüsselte Verbindung zur Kommandozeile (Shell) des DietPi OS herstellen. Ich beschreibe hier nur den Weg über einen Apple Mac Computer. Ähnliches gilt auch für Windows.

Öffne dafür das Terminal (Befehlszeilen-Interface) und tippe: „ssh root@ip-address“. Ein Eingabebeispiel: „ssh root@192.178.188.10“. Dann wird nach deinem Passwort gefragt, welches „dietpi“ lautet. Bei der ersten Anmeldung wird noch ein RSA Fingerprint angelegt, bestätige das mit „yes“.

Deine Seite soll dann so wie unten aussehen. Die Farbgebung hängt von deiner Shell ab. Eine wichtige Information ist die Temperatur. NanoPi NEO3 läuft stabil bis 70°C, aber natürlich sind niedrigere Temperaturen immer besser. Die hier gezeigten 54°C sind optimal.

Die wichtigsten Kommandos stehen sozusagen kopierbereit bereits zur Verfügung:

dietpi-launcher : Alle DietPi Programme an einem Platz
dietpi-config : Konfigurationstool
dietpi-software : Software für die automatische Installation
htop : Ressourcen Monitor
cpu : Infos zur CPU

Einfach mit der Maus markieren, kopieren und in der Kommandozeile einfügen und auf Enter klicken.

Mediensysteme

Dietpi bietet eine Vielzahl automatischer Installationsroutinen für Mediensysteme. So sind zum Beispiel folgende Anwendungen darunter:

Wie du zum Beispiel HQPlayers NAA installierst, findest du in diesem Newsletter: DietPi Software: HQPlayer NAA installieren.

fis Audio PC mit NAA

Produktpolitik

Wie bisher kannst du dir aus den modularen Bauteilen deinen fis Audio PC zusammenstellen.

Neu ist die optionale Möglichkeit, den rauscharmen NanoPi NEO3 als Endpunkt für den DAC zu nutzen. Dazu mehr in der fis Audio PC Architektur.

fis Audio PC Architektur

Unten im Bild ist die Topologie des neuen fis Audio PCs mit dem NanoPi NEO3 sehen.

Die Stromversorgung erfolgt wie bisher über ein hochwertiges leistungsstarkes lineares Netzteil für geringstes Welligkeitsrauschen. Aktuell steht das FARAD Super10 in der fis Audio PC Konfiguration zur Verfügung.

Für eine optimale galvanische Trennung kann die Netzwerkkarte Solarflare X2522 für LWL (Lichtwellenleiter) verwendet werden. Diese hat außerdem geringste Latenzen und Jitter.

Für geringste Latenzen sind die Intel Optane SSD und die Solarflare X2522 Netzwerkkarte direkt mit der CPU verbunden und gehen nicht über den Chipsatz des Motherboards.

Der NanoPi NEO3 ist vollständig vom Rest des fis Audio PCs isoliert. Per LAN werden die Daten empfangen und über USB an den DAC ausgegeben.

NanoPi NEO3

Versuchsaufbau

Unten im Bild ist bei einem Versuchsaufbau gut zu sehen, wie klein der NanoPi NEO3 ist. Die Stromversorgung erfolgt über ein sehr rauscharmes lineares Netzteil FARAD Super3 mit 5V/3A. Die Verbindung zur Außenwelt erfolgt über LAN. Die Verbindung zum DAC erfolgt über eine hochwertige USB 3.0 Schnittstelle, die abwärtskompatibel ist.

DietPi mit dem Netzwerk Audio Adapter (NAA)

Wie oben in den Grundlagen beschrieben, ist die Installation von HQPlayers NAA wirklich einfach. Es müssen keine weiteren Einstellungen im NAA erfolgen. Das funktioniert im besten Sinne mit „plug & play“.

Die Prozessorauslastung ist sehr minimal, wie es sein soll. Es sind gerade mal 11 Prozesse (Tasks) aktiv. Zum Vergleich: Mit Windows 11 Pro liegst du schon in der Grundkonfiguration bei ca. 160 Prozessen.

Die Tests verliefen sehr erfolgsversprechend, so dass die Phase II in Angriff genommen wurde:

Integration in das PC Gehäuse

Du kannst den NanoPi NEO3 auch als separates Gerät betreiben. Zumal es ein passendes weißes Gehäuse zu kaufen gibt. Aber es ist ziemlich schwierig, dieses kleine Gerät mit den vergleichsweise schweren Kabel zu stabilisieren.

Außerdem ist es platzparender es gleich in das Gehäuse des fis Audio PCs zu integrieren. Einen zweiten kleineren Computer einzubauen ist übrigens keine neue Idee von Grigg Audio Solutions. So etwas macht beispielsweise auch Antipodes Oladra Musicserver/Streamer. Nur das im fis Audio PC der NanoPi NEO3 völlig autark vom Rest des Computers läuft. Selbst die Stromversorgung erfolgt komplett unabhängig.

Über eine mechanisch entkoppelte Befestigung an der Rückplatte sind die Verbindungen leicht zugänglich. In alter Tradition befinden sich alle linearen Netzteile immer außerhalb des Gehäuses, damit die Abwärme nicht zum Hitzestau führt. So auch das FARAD Super3. Aber du kannst auch ein anderes Netzteil verwenden.

Wie hört es sich an?

In meinem zweiten Hörraum in Kassel legte ich viel Wert auf eine akustische Raumoptimierung mit wenig Nachhall. Dieser liegt bei rund 0,3 sek. ab 400 Hz und das Hören ist ohne Verdeckungseffekte sehr angenehm. Tonstudios arbeiten oft mit 0,2 sek.

Mein System besteht aus einem GigaWatt PC-3 EVO+ Premium Powerline Conditioner für die störungsfreie Stromversorgung. Das Netzwerk besteht aus dem Reclocker Mutec REF10 SE120 und dem GUSTARD N18 PRO Netzwerk-Switch. In Kassel steht auch der Prototyp fis Audio PC mit der Solarflare X2522 Glasfaser und dem NanoPi NEO3. Die gerenderten Daten werden an den T+A DAC200 gesendet. Als Endverstärker dient der T+A S10. Diese versorgen die traumhaften Lautsprecher TAD CE1TX mit Musik. Entkoppelt werden die Geräte mit den Racks von Solidsteel HF-2/HF-B.

Obwohl im Prototypen zwei Schaltnetzteile werkeln, welche allerdings nicht in Serie gehen, ist die galvanische Trennung perfekt. In meinem System mit meinen Ohren höre ich Musik mit einem tiefen schwarzen Hintergrund. Eine grandiose Auflösung und Instrumententrennung, eine realistisch Bühne über die Lautsprecher hinaus, traumhafte natürliche Stimmen und ein präziser tiefer Bass runden das Bild ab.

Zusammenfassung

Einplatinencomputer wie der NanoPi NEO3 ermöglichen als Endpunkt einen sehr rauscharmen Betrieb. Mit der eigens dafür angepassten Software DietPi ist die Einrichtung ein Kinderspiel. So stehen zahlreiche populäre Mediensysteme per Knopfdruck zur Installation bereit.

Der fis Audio PC entwickelt sich mit der integrierten Lösung mit dem rauscharmen NanoPi NEO3 weiter. Du erhältst zwei Computer, die völlig isoliert voneinander störungsfrei ihre Arbeit verrichten. DietPi mit dem Netzwerk Audio Adapter (NAA) ermöglicht die Nutzung des überlegenen HQPlayer Netzwerkprotokolls. Du kannst natürlich auch andere Mediensysteme nutzen.

Der Prototyp spielte spontan so gut, dass der fis Audio PC mit dem NanoPi NEO3 ab sofort angeboten wird.

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Disclaimer

Alle Informationen, die du unter Grigg Audio Solutions findest, wurden nach besten Wissen und Gewissen sorgfältig recherchiert und mit Quellenangaben belegt. Irrtümer sind jedoch nie auszuschließen. Wenn du die Informationen für eigene Nachbauten oder Softwareeinstellungen verwendest, machst du das immer auf eigene Gefahr.

Offenlegung finanzieller Interessen

Grigg Audio Solutions bietet Lösungen für die digitale Musikwiedergabe an. Aufgrund der Vielzahl von Lösungswegen und unterschiedlichen Zielbilder kann nur eine bestimmte Auswahl der Hardware und der Software vorgestellt und besprochen werden. Grigg Audio Solutions ist ein gewinnorientiertes Einzelunternehmen. Auch wenn Grigg Audio Solutions Wert auf eine faire ausgewogene Informationsweitergabe legt, soll jeder Leser aus Transparenzgründen wissen, wo die Berichte finanzielle Interessen berühren können.

Damit du die Berichte besser einschätzen kannst, machen wir dich auf die Marken aufmerksam, mit denen Grigg Audio Solutions zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unter anderem in Geschäftsverbindung stand:

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Wird es einen fis Audio PC mit Intel Core Ultra 9 285K (Arrow Lake) geben?

Einleitung

Am 24.10.2024 wurden zum neuen Intel Core Ultra 9 285K (Arrow Lake) Testberichte veröffentlicht. Einzelne Ergebnisse lassen Rückschlüsse auf den Audio Betrieb zu.

Wie üblich gehe ich in den Grundlagen auf die Aspekte ein, welche für Bewertungen aus meiner Sicht wichtig sind. Und natürlich werde ich im letzten Teil einzelne Testergebnisse interpretieren.

Grundlagen

Technische Daten

Für den technischen Vergleich eignen sich einige Kennzahlen zur CPU.

CPUUltra 9-285K
Arrow Lake
i9-14900K
Raptor-Lake-Refresh
i9-13900K
Raptor-Lake
i9-12900K
Alder-Lake
i9-9900K
Coffee-Lake-Refresh
SockelFCLGA1851FCLGA1700FCLGA1700FCLGA1700FCLGA1151
HerstellungTSMC 3 nmIntel 7
(10 nm)
Intel 7
(10 nm)
Intel 7
(10 nm)
14 nm
Basistakt P-Core3,7 GHz3,2 GHz3,0 GHz3,2 GHz3,6 GHz
TurboBis zu 5,7 GHzBis zu 6,0 GHzBis zu 5,8 GHzBis zu 5,2 GHzBis zu 5,0 GHz
Cores24 (8P + 16E)
24 Threads
24 (8P + 16E)
32 Threads
24 (8P + 16E)
32 Threads
16 (8P + 8E)
24 Threads
8 (8P)
16 Threads
CacheL2: 32,0 MB
L3: 40 MB
L2: 32,0 MB
L3: 36 MB
L2: 32,0 MB
L3: 36 MB
L2: 6,0 MB
L3: 30 MB
L2: 1,0 MB
L3: 16 MB
Max. Temperatur105°C100°C100°C100°C100°C
Produktion ab4. Quartal 20244. Quartal 20233. Quartal 20224. Quartal 20214. Quartal 2018
Alle Angaben ohne Gewähr

Sockel

Bei den Arrow Lake Prozessoren gibt es einen neuen LGA 1851-Sockel. Dieser hat 151 Pins mehr als der LGA 1700-Sockel und fällt etwas größer aus. Hier ist die Anschaffung neuer Motherboards unumgänglich.

Herstellung oder Fertigungsprozess

Die Transistordichte auf den Prozessoren wird immer weiter erhöht, um die CPUs effizenter und leistungsfähiger zu machen. Dadurch werden die Abstände der Transistoren kleiner, welches eine hohe technologische Herausforderung bei der Chipproduktion darstellt.

Die Hersteller versuchen sich hier zu übertreffen. Das führt zu dem Nanometer-Rennen: Intel führt neue Node-Namen wie „Intel 7“ und „Intel 4“ ein – ComputerBase. Die neuen Bezeichnungen lehnen sich damit an Samsung und TSMC an, die Chips gemäß der eigenen Klassifizierung in 7 und 5 nm fertigen und auf dem Weg zu 3 nm sind. Intel selbst will den Begriff Nanometer weglassen und nur noch Namen wie „Intel 7“ (10 nm) vergeben. Denn laut Intel stimme der Begriff hinsichtlich der Gate-Länge, auf die die ursprüngliche Bezeichnung abzielte, schon seit dem Jahr 1997 nicht mehr.

Nur ist es aktuell so, dass Intel bei der Herstellung auf TSMC zurückgreifen musste. Mit 3 nm ist hier ein deutlicher Sprung gelungen.

Basistakt

Der Basistakt, bzw. die Grundtaktfrequenz hat sich bei den P-Cores erhöht.

Turbo-Geschwindigkeit

Der maximale Turbo wurde jedoch gegenüber den Vorgängermodellen gesenkt. Hier ist es wichtig zu wissen, dass der fis Audio PC maximal auf 4,4 GHz je nach Stromversorgung und Einsatzzweck getaktet wird. Es sind daher viele Reserven vorhanden, was für eine CPU immer gut ist.

Cores

Wie bei den Vorgängern gibt es P-Cores (Performance Cores) für die anspruchsvollen Aufgaben und die E-Cores (Efficient Cores) für leichtere Aufgaben. Interessant ist, dass sich die Anzahl der Threads von 32 auf 24 reduziert hat. Das liegt am fehlenden Hyper-Threading der P-Cores.

Hyper-Threading hat zwar noch nie die Rechenpower erhöht, dafür aber mehr parallele Berechnungen ermöglicht. Ein P-Core wurde dabei virtuell in zwei Kerne aufgeteilt.

Der HQPlayer verwendet die P-Cores für die Modulatoren. Und zwar je einen pro Kanal. Für Stereo sind es also zwei P-Cores. Der HQPlayer ermöglicht seit kurzem, die E-Cores für die Filter zu verwenden. Leistungsstärkere E-Cores wie in der neueren Generation können hier also nützlich sein.

Cache

Der Cache ist ein Zwischenspeicher für die jeweiligen Cores. Der L3 Cache wird mit allen Cores der CPU geteilt und der L2 Cache ist direkt dem jeweiligen Core zugeordnet. Je höher der Cache ausfällt, desto geringer sind die Latenzen. Hier hat sich der L2 Cache leicht erhöht.

Max. Temperatur

Intels Prozessoren waren schon immer Resistent gegenüber hohen Temperaturen. Hier hat sich der Spielraum um 5°C auf 105°C erhöht. Die fis Audio PCs werden grundsätzlich bei 95°C abgeregelt, weil wir die Komponenten nie bis zum Anschlag ausreizen.

Latenzen

Latenz bedeutet zeitliche Verzögerung. Latenzen sind überall vorhanden. In der Musikproduktion sind niedrige Latenzen wichtig. Wenn ein Musiker die Instrumente der anderen zu spät hört, hat das natürlich Auswirkungen.

Schall breitet sich mit einer Geschwindigkeit von 343,2 Metern pro Sekunde (in trockener Luft von 20 °C) aus, was einer Latenz von rund 2,9 Millisekunden (ms) pro Meter entspricht. Für die meisten Musikerinnen und Musiker sind Latenzzeiten unter 5 ms in Ordnung und zwischen 5 und 15 ms noch akzeptabel. Ab 20 ms wirkt es sich sehr störend aus.

Für den fis Audio PC sind jedoch andere Latenzen wichtig. Relevant sind die Latenzen auf OS-/Prozessebene!

Störende Latenzen liegen im Datenstrom und in der Datenverarbeitung des Audio PCs begründet. Beim Rendern von Audiosignalen (z. B. von Flac in PCM oder DSD) und der Übertragung dieser Daten entstehen Latenzen. Sie ergeben sich aus der von der Soft- und Hardware benötigten Zeit, die Daten zu verarbeiten. 

Kern-zu-Kern-Latenz

Die Kern-zu-Kern-Latenz (auch Core-to-Core-Latency) beschreibt die Zeitverzögerung, die auftritt, wenn Daten zwischen zwei Prozessorkernen übertragen werden. Diese Latenz wird in Nanosekunden (ns) gemessen und ist ein wichtiger Faktor für die Leistung eines Prozessors.

Folgende Faktoren beeinflussen die Kern-zu-Kern-Latenz:

Die Prozessorarchitektur hat einen großen Einfluss darauf, welche Wege zwischen den Cores zurückzulegen sind.

Die Cache-Architektur mit den Level-1-, Level-2- oder Level-3-Cache und die Speicherhierarchie spielen eine große Rolle. Wenn mehrere Kerne auf den gleichen Cache (z. B. L3-Cache) zugreifen können, ist die Latenz geringer. Je mehr Daten die CPU insgesamt nicht verlassen müssen, sondern im CPU Cache verbleiben, verringern die Latenzen weiter. Deshalb sind CPUs mit möglichst hohen Cache zu bevorzugen.

Die Verbindungen zwischen den Kernen (z. B. Infinity Fabric bei AMD-Prozessoren oder Ringbus bei Intel) beeinflussen die Geschwindigkeit der Datenübertragung.

Grundsätzlich ist eine niedrige Kern-zu-Kern-Latenz zu bevorzugen, weil es die Leistung bei parallel ausgeführten Berechnungen deutlich verbessert.

Ein Beispiel unten im Bild bezieht sich auf den Intel® Core™ i9-13900K Prozessor, der aktuell im fis Audio PC verbaut ist. Die P-Cores sind in den Kernen 0 bis 15 aufgeführt, wobei Hyper-Threading aktiviert ist. Der Direktsprung von Kern zu Kern liegt mit 3,8/4,1 ns pro L1-Access in einem sehr niedrigen Bereich. Bei mehreren Kernsprüngen liegen die Latenzen ebenfalls im grünen Bereich bei max. 35 ns. Bei den E-Cores sehen wir ab Core 16 bis 31 im roten Bereich eine leichte Erhöhung zwischen 48 und 54 ns innerhalb von vier Kernsprüngen.

Speicherlatenz

Wenn die L1 – L3 Caches der CPU nicht mehr ausreichen, müssen die Daten in den Arbeitsspeicher (RAM) ausgelagert werden. Neben den möglichst geringen Latenzen der Speicherriegel kommt es auch darauf an, wie gut die CPU-Cores mit dem verbauten Arbeitsspeicher kommunizieren können. Hier spielt die Prozessorarchitektur wieder eine große Rolle.

Interpretationen

Testergebnisse

Fehlinterpretationen sind immer möglich und Richtigstellungen oder andere Meinungen sind gern gesehen.

Allgemein

Die Testergebnisse, die ich gelesen habe, fielen alle mehr oder weniger desaströs aus. Insbesondere im Gamingbereich mit hohen Bildschirmauflösungen und hoher Taktung der CPU Kerne waren die Meinungen einhellig negativ. Im Workstationbereich (Office Anwendungen) war das Urteil differenzierter. Hier wurde die Energieeffizienz gelobt. Auch die vergleichsweise niedrige Temperaturentwicklung fiel positiv auf.

Eine gute Zusammenstellung findest du unter igor’sLAB: Nachlese und der Tag danach: Intels Arrow Lake S im Spiegel der Redaktionen.

Kern-zu-Kern-Latenz

Richtig hellhörig wurde ich bei den Messungen zu den Kern-zu-Kern-Latenzen. Computerbase zeigt unten im Bild viele rote Bereiche um die 40 ns. Im Direktsprung werden nur langsame 19 ns erreicht . Der Intel Core i9-13900K zeigte hier rund 4 ns. Gleiches gilt für den Intel Core i9-14900KS. Der Unterschied ist beträchtlich.

Schuld daran ist die neue Prozessorarchitektur. Unten im Bild ist gut zu erkennen, dass die P-Cores und E-Cores untereinander verteilt sind. Die schnelleren P-Cores mit den geringeren Latenzen sind nun nicht mehr wie früher in einer Ecke des Chips verbaut, sondern in drei Blöcke aufgeteilt (2×2 Kerne und zentral 1×4 Kerne), dazwischen sitzen die E-Cores.

Intel wollte durch die neue Anordnung eine gleichmäßigere Temperaturverteilung erreichen, was sich in den Tests auch bestätigt hat. Leider führt das zu längeren Wegen zwischen den P-Cores und erzeugen dadurch höhere Latenzen. Berichte aus dem Netz lassen aktuell darauf schließen, dass Anwendungen aufgrund des Durcheinanders Schwierigkeiten mit der Core Zuordnung haben. So werden zum Beispiel die langsameren E-Cores als P-Cores interpretiert.

Wer jetzt meint, ein AMD Ryzen 9 9950X  macht das viel besser, den muss ich enttäuschen. Unten im Bild zeigt Hardwareluxx im Kerndirektsprung bescheidene 25 ns an. Die beiden roten Blöcke referenzieren auf die AMD Prozessorarchitektur. Hier arbeiten auf zwei CCDs jeweils acht Kerne. Die Latenzen zwischen den Kernen auf dem gleichen CCD sind deutlich geringer (grün) als die zu den Kernen auf dem zweiten CCD (orange und rot). Dort sehen wir Latenzen von bis zu 260 ns. Das ist mehr als das sechfache der schlechtesten Kern-zu-Kern-Latenz eines Intel Core Ultra 9 285K.

Speicherlatenz

Eine deutliche Latenzverschlechterung finden wir auch bei der Anbindung des Arbeitsspeichers. Computerbase zeigte auf, dass bei gleicher RAM-Ausstattung die Latenzen um über 20 Prozent höher ausfallen als noch bei Raptor Lake.

Der Grund liegt wieder in der Prozessorarchitektur.  Der Speichercontroller wurde ausgelagert und so werden die Wege länger.

Zusammenfassung

Der neue Sockel LGA 1851 funktioniert nicht mit alten Motherboards. Erfreulich ist, dass Intel endlich einen modernen Fertigungsprozess mit 3 nm erreicht hat, wenn auch nur mit fremder Hilfe.

Für Gamer stellen niedrigere Turbo-Taktraten und fehlendes Hyper-Threading einen Rückschritt dar, wie es die Tests auch belegen. Für Audio Zwecke hätte man aber gut damit leben können. Immerhin hat der L2-Cache leicht zugelegt und bessere Effizienzwerte mit niedrigeren Temperaturen hätte ich gerne für den fis Audio PC mitgenommen.

Die Schnecke auf der CPU oben im Eingangsbild (generiert mit Canva) hat ihre Bedeutung. Die Kern-zu-Kern-Latenzen haben sich leider verschlechtert. Für einen Betrieb mit dem HQPlayer, der viele Kerne im Parallelbetrieb benötigt, ist das nicht gut. Ebensowenig überzeugt die Speicherlatenz. Gerade bei langen Filtern wird viel auf den Arbeitsspeicher ausgelagert. Eine neue CPU Generation sollte hier deutlich geringere Latenzen ermöglichen.

Von dem Ergebnis bin ich im Moment nicht überzeugt. Vielleicht bringen Microcode-Updates und optimierte Kernzuordnungen noch Verbesserungen. Aber die grundsätzliche Prozessorarchitektur lässt sich nicht umkehren.

Dafür kann ich jetzt diese Fragestellung beantworten: Wird es einen fis Audio PC Intel 14. Generation Core (Raptor Lake Refresh) geben? Ja der fis Audio PC wird ab sofort mit dem Intel® Core™ i9 Processor 14900K angeboten, denn die Kinderkrankheiten sind mittlerweile beseitigt.

Interessant wird sicher das Release der AMD 9950X3D CPU, welches für Anfang 2025 anstehen soll. Mit X3D bezeichnet AMD seine Chips mit 3D-V-Cache. Diese erhalten einen größeren Level-3-Cache. Das kann helfen die Latenzen zu reduzieren.

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Audio Spektrogramm-Analyse

Einleitung

Ein netter Newsletter-Leser hat mich gebeten, das Audio-Spektrogramm zu erklären. Der Hintergrund ist, dass mit dem Spektrogramm unechte HiRes-Aufnahmen entlarvt werden können. Und Spektrogramme lassen Rückschlüsse auf die Klangqualität zu.

In den Grundlagen sehen wir uns an, was ein Spektrogramm ist. Und wie man ein Audio-Spektrogramm ganz einfach in Echtzeit mit dem HQPlayer Client anzeigen kann.

In der Analyse gehen wir verschiedene Spektrogramme durch und interpretieren sie.

Grundlagen

Spektrogramm

Ein Spektrogramm ist eine visuelle Darstellung des Frequenzgehalts eines Audiosignals im Laufe der Zeit. Es zeigt, wie die Energie oder Intensität verschiedener Frequenzen sich über die Zeit hinweg verändern. 

In einem 2D-Diagramm wird auf der x-Achse die Zeit abgetragen und auf der y-Achse die Frequenz repräsentiert. Jede Zeile in der Darstellung zeigt, welche Frequenzen zu einem bestimmten Zeitpunkt im Audiosignal vorhanden sind.

Unterschiedliche Farbverläufe zeigen an, wie hoch der Amplitudenpegel ausfällt.

HQplayers Metering

Um das Spektrogramm im HQPlayer nutzen zu können, muss natürlich irgendwo in deiner Anlage der HQPlayer Rechenkern laufen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten:

HQPlayer Desktop

Unter den Endverbrauchern dürfte der HQPlayer Desktop das bekannteste Produkt sein. Es ist für die Betriebsysteme Windows, macOS und Linux erhältlich. Das Installationspaket enthält unter anderem auch den HQPlayer Client zur Steuerung, während der Desktop den eigentlichen Rechenkern beinhaltet. Enthalten ist auch das Handbuch.

HQPlayer Embedded

Dieses Produkt war ursprünglich für Hardware Hersteller gedacht, die in ihren Audio Produkten ein Upsampling ermöglichen wollten. Das erklärt, warum die Konfiguration maximal Bedienerunfreundlich ist. Denn der Endkunde hatte damit nichts zu tun. Voraussetzung ist das Betriebssystem Linux. Nun erfreut es sich jedoch auch bei den Endverbrauchern zunehmender Beliebtheit und ich biete es auch für den fis Audio PC an.

HQPlayer Client Metering

Der HQPlayer Client greift von einer beliebigen Stelle in deinem Netzwerk auf den Rechenkern des HQPlayers zu. Das Spektrogramm nennt der HQPlayer Metering. Wenn du den Schalter „Mtr“ unten rechts aktivierst, siehst du das Spektrogramm. Die Farbverläufe lassen sich einstellen. Rot steht für eine besonders hohe Amplitude (Lautstärke).

HQPDcontrol v4 Spectrogram

Alternativ kannst du ein Drittprogramm verwenden, nämlich das kostenlose HQPDcontrol v4. Ich finde das Spektrogramm nicht ganz so gut gelungen, da keine Farbverläufe für die Amplituden angezeigt werden.

Spektrogramm Analyse

High Resolution (HiRes)

Mit einer der wichtigsten Funktionen des Spektrogramms dürfte das Entlarven von unechten HiRes Aufnahmen sein. Dabei ist wichtig zu wissen, dass der HQPlayer nur den hörbaren Bereich eines Audio Files anzeigt. Bei 96kHz sind das 48kHz und bei 192kHz sind es 96kHz. Grundlage ist die Nyquist Grenzfrequenz, die immer nur die halbe Abtastrate berücksichtigen darf.

Im ersten Beispiel haben wir einen krassen Fall. Angeboten wird der Titel mit 192kHz und hätte demnach einen hörbaren Bereich bis 96kHz. Tatsächlich sind nur 22,05kHz zu sehen, also ist es ein Audio File mit 44,1kHz! In diesem Fall bietet es sich gleich an auf die CD Version zurückzugreifen. Auf Qobuz gibt es oft mehrere Versionen.

Im nächsten Beispiel werden bei den beworbenen 192kHz zwar die 96k gefüllt, aber nur mit Dither. Die eigentlichen Musikimpulse gehen bis 48kHz, welches du an den Spitzen erkennst. Also waren es ursprünglich mal 96kHz.

Hier gehen einzelne Spitzen bis 96kHz, hier haben wir endlich eine echte 192kHz Aufnahme erwischt.

Hier wird es schwierig. Die Spitzen gehen bis ca. 65kHz – 70kHz. Jedenfalls sind es keine echten 192kHz. Aber das Spektrogramm ist recht ordentlich.

Hier ist wieder eine Mogelpackung. Bei einem 176,4kHz File sollten 88,2kHz drin sein. Bei einer vergleichbaren CD-Qualität ist wieder Ende.

Loudness War

Das Problem der heutigen Zeit sind totkomprimierte Musikstücke (Loudness War). Diese Kompression des Audiosignals führt zwar zu einer konstanteren „Hörbarkeit“ der Musik, hat aber auch einen großen Dynamikverlust zur Folge. Es kann vorkommen, dass die oberen Bänder abgeschnitten werden. Im Bild unten sind die abgeschnittenen Linien mit hohem Rotanteil im Spektrogramm gut zu erkennen. Links in der Zeile „Limited / Apod.“ steigt der Apodisierungszähler auf über 8.000 als Indikator für ein schlechtes Abmischen im Tonstudio.

Bei solchen Aufnahmen helfen die im HQPlayer angebotenen Apodisationsfilter. Diese korrigieren bis zu einem gewissen Grad die überschüssigen Spiegelfrequenzen. Abhängig von den ADC-/Mastering-Werkzeugen kann ein gewisses Aliasing-Band am oberen Ende des Frequenzbandes auftreten. Außerdem wird die Impulsantwort des ursprünglichen Dezimationsfilters durch eine andere (höherwertige) Impulsantwort ersetzt. Dadurch wird das Zeit- und Frequenzbereichsverhalten des ursprünglichen Filters verbessert.

Schaltnetzteile

Hier ist eine echte und auch gute Aufnahme mit 192kHz. Leider sind bei ca. 28kHz und oberhalb von 50kHz Linien zu sehen, die von den Schaltnetzteilen der Digital Audio Workstation (DAW) des Tondstudios herrühren können. Sie sind natürlich nicht direkt hörbar, aber sie können eventuell den hörbaren Bereich beeinflussen (demodulieren).

Gute Aufnahmen

Gute Aufnahmen zeichnen sich dadurch aus, dass das, was beworben wird, auch drin ist. Außerdem sollte nicht der ganze Frequenzbereich rot sein (hohe Lautstärke). Gut ist, wenn die Spitzen nicht abgeschnitten sind und eine hohe Dynamik erkennbar ist.

Hier ist ein Titel in 44,1kHz mit einer sehr schönen Dynamik. Das Frequenzspektrum wird bis zur Nyquist-Frequenz von 22,05kHz voll ausgeschöpft. Leider sind Spuren eines mutmaßlichen Schaltnetzteils zu erkennen.

Hier ist echtes 96kHz HiRes zu sehen. Die Bandbreite von 48kHz wird voll ausgeschöpft. Leider werden die Spitzen etwas beschnitten.

Und zum Schluss einer meiner Lieblingsaufnahmen aus meiner Jugend. Wirklich gut remastert und echte 192kHz.

Zusammenfassung

Mit dem HQPlayer Client Metering oder HQPDcontrol v4 Spectrogram kannst du in Echtzeit deine Audio Files analysieren.

Du erkennst bei High Resolution (HiRes) sofort Mogelpackungen. Die Aufnahmen müssen deshalb nicht schlecht sein, aber in diesem Fall ist es besser auf die CD Qualität zurückzugehen.

Loudness War erkennst du an den ausufernden roten Bereichen. Meistens schießt der Apodisierungszähler nach oben und du hast das Problem ganz oft bei 44,1kHz Files. In diesem Bereich verwende ich ausschließlich apodisierende Filter, welche dem entgegenwirken.

Du gibst dir alle Mühe mit der Stromversorgung und kaufst dir vielleicht sogar einen fis Audio PC mit einem linearen Netzteil. Und dann bekommst du HiRes Aufnahmen mit Spuren von Schaltnetzteilen vorgesetzt. Ärgerlich, aber bei älteren Aufnahmen leider oft enthalten. Hier kannst du ausprobieren, ob sich Aufnahmen mit geringeren Samplingraten besser anhören.

Gute Aufnahmen erkennst du an einer hohen Dynamik im Frequenzband mit einer insgesamt geringeren Lautheit (roter Bereich). Die Nyquist Grenzfrequenz wird voll ausgenutzt und die Impulsspitzen werden möglichst nicht beschnitten.

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Solarflare NIC – für ein audiophiles Netzwerk mit LWL und extrem niedrigen Jitter

Einleitung

Ohne leistungsfähiges Netzwerk läuft heutzutage nichts mehr. Beim Streamen von Musik kommt es jedoch nicht nur auf die Bandbreite an. Zum Beispiel können sich Gleichtaktstörungen, welche über LAN Kabel übertragen werden, sehr störend auf die Musikwiedergabe auswirken. Warum also nicht Lichtwellenleiter (LWL) nutzen, die eine perfekte galvanische Trennung bieten?

In den Grundlagen schauen wir uns typische Störquellen beim Netzwerk an und erörtern LWL als Alternative. Mein Favorit für das Streaming ohne Störungen und mit bestem Klang ist die Solarflare X2522 Network Interface Card (NIC), die ich hier gerne vorstelle.

Grundlagen

Die Technik der Datenübertragung im Netzwerk

Es ist wichtig zu verstehen, wie die digitale Datenübertragung funktioniert und warum LWL einen Vorteil bietet.

Analoge Übertragungstechnik

Die Bits und Bytes werden in einer analogen Technik per Hochfrequenz (HF) übertragen werden. Dazu gibt es verschiedene Standards. Ein Cat5-Kabel überträgt die Daten mit einer Frequenz von bis zu 100MHz und schafft damit maximal eine Rate von 100Mbps. Ein CAT6a-Kabel überträgt bis 500MHz mit einem maximalen Durchsatz von 10Gbps.

KategorieNetzwerkÜbertragungsfrequenzMaximale ÜbertragungsrateÜbertragungsdistanz
Cat5100Base-T & 10Base-T1~100MHz100Mbps100m
Cat5e1000Bsae-T1~100MHz1000Mbps100m
Cat61000Bsae-T1~250MHz1000Mbps/10Gbps100m/37~55m
Cat6a10GBase-T1~500MHz10Gbps100m
Cat710GBase-T1~600MHz10Gbps100m
Cat825/40GBase-T1~2000MHz25Gbps oder 40Gbps2000 MHz bei 30m
Quelle: https://community.fs.com/de/blog/wha…it-matter.html

Gleichtaktstörungen

Unter Gleichtaktstörungen werden Störspannungen und -ströme auf den Verbindungsleitungen zwischen elektrischen Komponenten oder elektrischen Bauelementen verstanden, welche sich mit gleicher Phasenlage und Stromrichtung sowohl auf der Hinleitung als auch der Rückleitung zwischen diesen Komponenten ausbreiten. Es hat sich gezeigt, dass sich die Gleichtakstörungen sehr parasitär in den angeschlossenen Geräten einnisten und das Nutzsignal demodulieren können. Hierzu gibt es auch Messungen, siehe Links:

Eye pattern Diagramm

Das Eye pattern oder Augenmusterdiagramm lässt Rückschlüsse auf die Qualität des Signals zu. Dabei wird über ein Oszilloskop die Überlagerung aufeinanderfolgender Wellenformen zu einem zusammengesetzten Bild erstellt. Im Bild unten wird auf der Ordinate (y-Achse vertikal) der Spannungszustand definiert, ab dem eine binäre 0 oder 1 anliegt. Auf der Abszisse (x-Achse horizontal) ist der Zeitverlauf angegeben. Über die Spannungszustände und dem Zeitverlauf ergibt sich so zum Beispiel eine Bitsequenz von 011 (Gelb).

Während die Latenz eine feste Zeit zwischen zwei Ereignissen definiert, beschreibt Jitter die Schwankungen innerhalb dieser Zeit.  Diese Schwankungen können im Eye pattern Diagramm an den Schnittstellen der aufeinanderfolgender Wellenformen gemessen werden.

Wenn sich über die verschiedenen Bitsequenzen auf dem Oszilloskop in der Mitte ein großes Auge erkennen lässt, ist die Signalqualität in Ordnung. Störungen in den Spannungsverläufen, zum Beispiel Verschiebungen durch Jitter oder eine zu geringe Steilheit in den Flanken können zu Fehlinterpretationen der Bitsequenzen führen. Durch die Prüfsummen wird das fehlerhafte Datenpaket zwar erkannt, aber wenn das zu oft passiert gehen Datenpakete verloren. Musik ist zeitkritisch. Wenn die Zeit bei einem fehlerhaften Paket für eine Wiederholung nicht mehr ausreicht, ist zum Beispiel das typische Knistern wie bei einer Schallplatte zu hören. Bei gravierenden Übertragungsproblemen kommt es zu Dropouts.

Lichtwellenleiter als Alternative

Lichtwellenleiter (LWL), auch bekannt als Glasfaserverbindung, verbinden das Ethernet optisch. Wo kein Metall (Kupfer oder Silber) verbaut ist, kann das Kabel weder als Antenne wirken, noch elektrische Störungen (Gleichtaktstörungen) von einem Gerät zum anderen transportieren. Neben WLAN also die perfekte galvanische Trennung. Während WLAN oft mit Empfangsproblemen zu kämpfen hat und energiestarke HF (Hochfrequenz) gleich mitbringt, gibt es diese Probleme mit LWL nicht.

Steckverbinder SFP (Small Form-factor Pluggable)

Du kennst bestimmt die SFP RJ-45 (Kupfer) Stecker und Buchsen für die typische LAN Verbindung. Diese wird für Standard-Ethernet über Twisted Pair-Kabel verwendet (z.B. CAT5 oder CAT6).

Bei LWL benötigst du SFP. SFP steht für Small Form-factor Pluggable und ist ein standardisierter, kompakter Steckverbinder, der in Netzwerkgeräten verwendet wird, um verschiedene Kommunikationsschnittstellen, wie Ethernet, zu unterstützen. Es wird typischerweise in Switches, Routern, Firewalls oder Netzwerkadaptern verwendet. Die Verbindung erfolgt über einen Transceiver.

Transceiver

Aus spannungsinduzierten 0/1-Bits werden optisch modulierte 0/1-Bits. Für den Übergang von Kupfer auf Glasfaser müssen an die LWL-Kabelenden die Transceiver Module angeschlossen werden. Deren Aufgabe ist es, den Strom in Licht umzuwandeln und umgekehrt.

Auch die Geschwindigkeiten mit SFP bis 1G und SFP+ bis 10G müssen auf der Sender- und Empfängerseite jeweils gleich sein. SFP+ Transceiver sind jedoch in der Regel abwärtskompatibel.

Transceiver haben übrigens keine eigene Clock. Diese sitzt immer auf der Netzwerkkarte.

Es hat sich herausgestellt, dass die Transceiver von einer sehr guten Qualität sein müssen. Denn auch wenn Sender und Empfänger galvanisch voneinander getrennt sind, erzeugt der Transceiver selbst elektrisches Rauschen! Bei schlechten Qualitäten wird dann nichts gewonnen.

In unserer Praxis haben sich zum Beispiel folgende Transceiver bewährt:

Glasfaser Kabel

Bei den Glasfasern gibt es unterschiedliche Normen, die nicht untereinander getauscht werden können. Die richtige Auswahl ist deshalb wichtig! Die gute Nachricht ist, dass Glasfaserkabel in guter Qualität ausgesprochen preiswert sind. Und man kann sie über längere Entfernungen einsetzen.

Bei Glasfasern können sich kurze oder lange Kabel auf die Übertragungsqualität auswirken. Bei bestimmten Protokollen wird sogar vor zu kurzen LWL Kabel gewarnt. Ursache ist der Dämpfungsfaktor.

Wenn der Laser vom Sender zu schwach und die Dämpfung zu hoch sind, dann wird das Signal zu schwach und der Empfänger kann es nicht mehr verarbeiten. Wenn der Laser vom Sender zu stark ist und die Dämpfung zu gering sind wird der Empfänger geblendet. Bei optischen Systemen muss also darauf geachtet werden, dass die Empfänger nicht übersteuert werden, denn dies wäre genauso schädlich wie ein zu schwaches Signal. Da sich Dämpfungsglieder meist klangschädlich bemerkbar machen, experimentieren viele mit unterschiedlichen Glasfaserlängen.

Basierend auf der Einfügedämpfung und der Rückflussdämpfung haben die Steckverbinder und konfektionierten Glasfaserkabel unterschiedliche Qualitätsstufen. Die Glasfaserkabel mit der geringsten Einfügedämpfung und der höchsten Rückflussdämpfung werden mit Grade A bezeichnet.

Derzeit verfügbar sind meines Wissens nur Grade B Kabel, zumal Grade A nicht abschließend formal definiert ist. Hier ist eine Auswahl von Grade B LWL Kabel:

10G-DAC- und AOC-Kabel

Eine spezielle Form sind Kabel mit fest integrierten Transceivern. Sie können sowohl elektrisch, als auch optisch sein. Ein weiterer Unterschied liegt im passiven oder aktiven Betriebsmodus.

Direct Attach Kable (DAC)

10G SFP+ Direct Attach Kable (DAC) besteht aus einem Twinax-Kupferkabel, das an beiden Enden mit SFP+-Steckverbindern abgeschlossen ist. DAC-Kabel können in zwei Kategorien unterteilt werden: passive DACs und aktive DACs. Sowohl passive als auch aktive DAC-Kabel können elektrische Signale direkt über Kupferkabel übertragen. Die aktiven DAC-Kabel haben im Inneren der Transceiver elektrische Komponenten zur Signalverstärkung. 

10G SFP+ Aktives Optisches Kabel (AOC)

10G SFP+ Aktives Optisches Kabel (AOC) besteht aus einem Multimode-Glasfaserkabel, das an beiden Enden mit SFP+-Steckverbindern abgeschlossen ist und externe Energie für die Umwandlung der elektrischen in optische Signale und umgekehrt benötigt.

Vergleich DAC und AOC

Die DAC Kabel sind für kurze Entfernungen geeignet, da sie für Störungen durch EMI (Elektromagnetische Interferenz) empfänglich sind. Eine galvanische Trennung entfällt also. Der Vorteil gerade der passiven Variante ist der sehr geringe Stromverbrauch. Die AOC Kabel trennen galvanisch, verbrauchen dafür aber mehr Strom.

 KabeltypReichweiteKabeltypenStromverbrauchBiegeradius
Passives DAC-Kabel<7mTwinax copper cable<0.15w24 AWG=38 mm30 AWG=23 mm
Aktives DAC-Kabel7-15mTwinax-Kupferkabel0.5-1w24 AWG=38 mm 30AWG=23 mm
Aktives AOC-KabelBis zu 100mGlasfaser>1w3.0mm
Ratgeber: 10G-DAC- und AOC-Kabel | FS Community

Netzwerkkarten

Damit der Audio PC mit LWL über das Netzwerk kommunizieren kann, benötigst du die passende Netzwerkkarte, auch Netzwerkadapter genannt. In unserem Fall verwenden wir eine PCIe-Karte, die idealerweise ohne Umweg über den Chipsatz direkt mit der CPU kommuniziert.

PCIe steht für Peripheral Component Interconnect Express und ist eine Hochgeschwindigkeitsschnittstelle, die für die Verbindung von verschiedenen Hardware-Komponenten in einem Computer verwendet wird. Es handelt sich dabei um einen Standard, der von der PCI-SIG (PCI Special Interest Group) entwickelt wurde und vor allem in modernen Computern und Servern weit verbreitet ist.

PCIe verwendet Lanes, um Daten zu übertragen. Jede Lane besteht aus einem Sende- und einem Empfangskanal. Es gibt verschiedene Konfigurationen von PCIe-Slots, die je nach Anzahl der Lanes unterschiedlich viel Bandbreite bieten können.

Die technischen Spezifikationen für 10G sind strenger als für 1G. So sollen die Jitter-Werte bei 10G deutlich besser sein. Siehe: Optical Network Configurations – AudiophileStyle. Auch John Swenson, der Entwickler von UpTone Audio, bevorzugt SFP+ Module. Obwohl im Switch statt der möglichen 10 Gb nur 1 Gb verwendet werden. Siehe: The EtherREGEN thread for various network, cable, power experiences and experiments- AudiophileStyle.

Netzwerkkarten für LWL

Solarflare NICs

Die NICs von Solarflare wurden für den Hochfrequenzhandel an der Börse genutzt. Siehe Bericht von THE TECHNOLOGY EVANGELIST: 828ns – A Legacy of Low Latency. Aufgrund ihrer hervorragenden störungsfreien Übertragungsfähigkeiten sind sie auch in audiophilen Kreisen sehr begehrt. Solarflare wurde erst von XILINX und diese später von AMD übernommen.

XILINX Solarflare Flareon Ultra SFN8522 im Vergleich zu 10GTek

Bei der Ethernet-Adapter der Serie 8000 (xilinx.com) haben ich gute Erfahrungen mit der SFN8522 NIC gemacht. Die Latenzen liegen unter 1μsec. Ein Vergleich mit der 10GTek Karte unten zeigt den Größenunterschied auf. Der deutlich größere Kühlkörper spricht Bände.

Im Begleitzettel wurde für die Solarflare SFN8522 NIC darauf hingewiesen, dass für die Kühlung ein Lüfter mit mind. 200 Umdrehungen erforderlich ist. Das gibt es im lüfterlosen fis Audio PC nicht. Andererseits sind 200 rpm sehr niedrig. Durch das Prinzip der Konvektion (Kamineffekt) entweicht warme Luft nach oben durch die Lüftungsschlitze und zieht kalte Luft nach sich. Bei einer niedrigen CPU-Auslastung reicht das, nicht jedoch bei leistungsintensiven Umrechnungen auf DSD. 

Klanglich konnte die 10GTek Karte der Solarflare SFN8522 Karte nicht ansatzweise das Wasser reichen.

XILINX Solarflare XtremeScale X2522

Der XtremeScale X2522 Network Adapter zeichnet sich durch noch geringere Latenzen aus. Die Hardware-Latenzzeiten liegen im Submikrosekundenbereich und der Jitter geht nahezu gegen Null. Die Leistungsdaten sind deutlich besser als die 8000er Serie. Hinzu kommt ein Stable Precision Oscillator Stratum 3 compliant für ein hochpräzises Reclocking.

Der XtremeScale X2522 Network Adapter ist mit seiner Spezifikation für hohe Bandbreiten 10/25GbE (Gigabit-Ethernet) sehr robust. Wir setzen es für eine 1GbE Verbindung ein und liegen damit weit unterhalb seiner möglichen Bandbreite, welches somit hohe Leistungsreserven beinhaltet.

Aufgrund der exorbitanten Leistungsfähigkeit wird der Chip auf dem XtremeScale X2522 Network Adapter sehr heiß. Für die Kühlung einer 10G Version wird ein Lüfter mit mind. 300 Umdrehungen benötigt. Ohne Kühlung wird die Leistung gedrosselt und führt schnell zur Abschaltung des NICs. Statt des störenden Lüfters haben wir eine leistungsfähige passive Kühlung mit Heatpipes entwickelt. Siehe: Passives Kühlungskit für XILINX Solarflare X2 Series & 8000 Series Ethernet Adapters.

Dabei wird der Solarflare Chip mit einem massiven Alu-Kühlkörper vor Überhitzung geschützt. Die Wärme wird sehr effizient über Heatpipes an die Kühlrippen der Seitenwand abgeführt.

Einstellungen im BIOS

Damit die ultraniedrigen Latenzen zur Wirkung kommen ist eine Einstellung im BIOS erforderlich. Für Käufer des fis Audio PCs machen wir das natürlich.

Um in das BIOS Menü zu gelangen klickst du während des Bootvorgangs bei msi-Motherboards permanent auf die Taste ENTF (bei ASUS Boards ist es die Taste F2), bis das BIOS Menü erscheint. Rufe mit der Taste F7 den erweiterten Modus auf. Im Pfad Settings/Advanced findest du die Solarflare Konfigurationseinstellungen. Bei anderen Motherboards kann die Konfigurationsoberfläche abweichen.

Im Solarflare Network Adapter findest du die Firmware Varianten. Lege diese auf Ultra low latency fest. Danach mit der Taste F10 speichern und neu booten.

Blockdiagramm für den audiophilen Einsatz

Für viele ist LWL noch Neuland, deshalb habe ich ein Blockdiagramm als Beispiel für die Anschlussmöglichkeiten entworfen. Selbstverständlich kannst du LWL auch anders nutzen, als hier dargestellt.

Glasfaser beginnt bereits beim Router, wenn es eine Anschlussmöglichkeit gibt. Vom Router geht es herkömmlich über eine LAN (Kupfer) Verbindung zum Switch. Vom Switch führen zwei LWL Verbindungen zum fis Audio Server (Roon Core) und fis Audio PC (HQPlayer), welche auch untereinander für kürzeste Signalwege über LWL (hier sogar 10G) verbunden sind. Die über Roon gestreamten und vom HQPlayer gerenderten Daten gehen über LAN an den DAC.

In meinem System und mit meinen Ohren ist das die bisher beste Netzwerkverbindung, die ich hatte. Der Musikfluss ist sehr natürlich ohne Schärfen, mit schönen Klangfarben, schnellen Transienten und einer sehr guten Instrumentenseparation.

Zusammenfassung

Weil die Datenübertragung im Netzwerk über eine analoge Übertragungstechnik erfolgt, können Gleichtaktstörungen die angeschlossenen Geräte infizieren und das Musiksignal demodulieren.

Deshalb sind Lichtwellenleiter eine gute Alternative, weil dort eine galvanische Trennung stattfindet. Das ist bei WLAN zwar auch der Fall, aber die Übertragung per HF (Hochfrequenz) kann das Musiksignal demodulieren, wenn der Sender zu nah an den Geräten steht. Überlastete WLAN Kanäle können Übertragungsstörungen auslösen.

Um LWL zu nutzen, benötigst du Steckverbinder mit SFP (Small Form-factor Pluggable) und die dazu passenden Transceiver. Außerdem ist eine Netzwerkkarte für den Computer erforderlich.

Die XILINX Solarflare XtremeScale X2522 Netzwerkkarte ist in audiophilen Kreisen sehr beliebt, muss aber sehr gut gekühlt werden.

Mit dem

haben wir eine Innovation am Markt, die du sonst nirgendwo findest. Und die gute Nachricht ist: Wir können endlich wieder liefern!

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